Nachrichtentechnisch müsste der Euro sehr viel fester notieren. Die Gemeinschaftswährung kostete zuletzt 1,2170 Franken. EZB-Präsident Mario Draghi äußerte sich ziemlich positiv über den Zustand der Konjunktur im Euroraum. Wegen der Krim-Krise kommen die neuen Draghi Doktrin beim Euro-Franken-Kurs bisher jedoch nicht an.
"Die Eurozone bewegt sich eindeutig in die richtige Richtung. Das Glas ist zumindest halb voll", sagte Draghi gestern vor dem Wirtschafts- und Geldpolitik-Ausschuss des Europaparlaments. "Wir können heute mit Sicherheit sagen, dass das Schlimmste abgewendet wurde", fügte der Italiener an.
(Weiterlesen: Draghi-Doktrin 2.0 nötig damit Euro auf 1,26 CHF steigt)
Für einen Notenbanker wagt sich Draghi mit seinem Bemerkungen über die Konjunktur recht weit aus dem Fenster. Auf der Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag wird es demnach aller Voraussicht nach keine Leitzinssenkung geben. Auch für andere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen dürften die EZB-Banker nicht zu haben sein.
Die Inflation im Euroraum zog zuletzt entgegen den Prognosen auf 0,8 Prozent an. Weil die Teuerung nicht, wie von einigen Ökonomen befürchtet, auf 0,6 bzw. 0,7 Prozent gesunken war, gibt es keinen Anlass für weitere geldpolitische Lockerungen seitens der EZB. Genau dieser Ausblick wäre unter "normalen Bedingungen" ein triftiger Grund für den Euro-Franken-Kurs zu steigen.
Der aufziehende Konflikt zwischen den USA und Russland steht dem jedoch entgegen. Der als sichere Hafen wahrgenommen Schweizer Franken profitiert von der Krise auf der Krim. Es ist genau diese Unsicherheit, die wie ein Mehltau über dem Wechselkurs des Euros zum Schweizer Franken hängt. Sollte Russlands Präsident Vladimir Putin einlenken, könnte es jedoch zu einem Blitzanstieg kommen.
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Noch ist die Ablenkung für einen Blitzanstieg zu groß
04.03.14
12:01