Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist die große Hoffnung sämtlicher Marktbeobachter, die mit der jüngsten Talfahrt des Euro-Franken-Kurses auf Kriegsfuß stehen. Es braucht Merkels-Moderationsstil, damit die Krim-Krise von den Titelblättern verschwindet und die Nachfrage nach der Fluchtwährung Schweizer Franken abebbt.
Nur die deutsche Bundeskanzlerin kann eine authentische Vermittlerrolle einnehmen. Die USA, Großbritannien und Frankreich befinden sich in Fundamentalopposition zu Putin-Russland. Wer auf ein Ende der krisendingten Sondernachfrage nach dem Schweizer Franken setzt, kann schon jetzt der Bundeskanzlerin ein wenig dankbar sein. Sie nimmt die Schärfe aus dem Konflikt.
Der französische Außenminister Laurent Fabius hatte dem Sender Europe 1 gesagt, dass die G8-Mitgliedschaft Russlands wegen den Vorgängen auf der Krim suspendiert worden sei. Merkel kassierte diese Aussage umgehend ein. Ob Russland auch künftig zu der G8-Gruppe der Industrienationen gehören werde, darüber sei noch keine Entscheidung gefallen, sagte die Kanzlerin.
Merkel ist dabei die Ukraine-Krise, und damit auch die krisenbedingte Stärke des Schweizer Frankens, einzuschläfern. Die Kanzlerin ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass das Sanktionsgeplänkel der Amerikaner, Briten und Franzosen niemandem hilft. Russland wird die Krim, und die Krim wird den Anschluss an Russland, nicht wieder preisgeben.
Wenn es im Osten der Ukraine, wo viel russisch gesprochen wird, ruhig bleibt, könnte die Krise in der Ukraine in den kommenden Wochen zu einem für die Devisenmärkten unwichtigen Nebenkriegschauplatz herabgestuft werden. Damit würde die Nachfrage nach dem Franken schwinden. Der Absturz des Euros auf 1,2103 Franken bliebe eine Eintagsfliege.
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Wie Merkel den Schweizer Franken bis Ostern einschläfert
18.03.14
18:02