Der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Schweizer Franken hat einen vielversprechenden Anstieg abrupt beendet. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung deutlich unter der Marke bei 1,22 Franken, nachdem sie am Montag ein Zweimonatshoch bei 1,2250 erreichte. Die Märkte beginnen damit einen Bruch des Mindestkurses einzupreisen.
1 Euro kostet aktuell 1,2163 Franken. Das Devisenpaar ist in den letzten Tagen um knapp einen Rappen eingebrochen. Die Talfahrt könnte weitergehen, weil das wichtige Unterstützungsniveau bei 1,2180 gerissen wurde. Darüber hinaus tauchte der Euro-Franken-Kurs unter die 50-Tage-Linie, was auf kurze Sicht für weitere Verluste spricht.
Die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes des Euros unter den Mindestkurs bei 1,20 Franken sei zuletzt auf 20 Prozent gestiegen. Dies haben die Devisenexperten der Commerzbank mithilfe von Volatilitätsentwicklungen von EUR/CHF Optionen ausgerechnet. Auf Sicht von sechs Monaten seien die Volatilitäten auffällig hoch, was eine größere Kursverschiebung nahe lege.
Während der Euro gegenüber dem Schweizer Franken einen Schwächeanfall erleidet, ergibt sich zum US-Dollar ein vollkommen anderes Bild. Die Gemeinschaftswährung kletterte in den vergangenen sechs Handelstagen von 1,3672 auf 1,3907 Dollar (+1,72 Prozent).
Die steigenden Geldmarktsätze hieven den Euro-Dollar-Kurs immer höher. Der 3-Monats-Euribor kletterte zuletzt auf 0,327 Prozent. Das war der höchste Stand seit August 2012. Das am Mittwoch veröffentlichte Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung deutet darauf hin, dass die US-Zinsen später steigen als bisher gedacht.