Der Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken ist so gut wie in Stein gemeißelt. Die Untergrenze bleibe auf absehbare Zeit erhalten, erklärt nun der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Thomas Jordan. Franken-Fremdwährungskreditnehmer können sich entspannt zurück lehnen.
Wer allen Unkenrufen zum Trotz an der Aussitzen-Strategie festgehalten hat, wird nun vom obersten Schweizer Währungshüter belohnt. "Wir werden den Euro-Mindestkurs durchsetzen, das ist sehr, sehr wichtig", sagte Jordan im Gespräch mit dem Finanzdienst Bloomberg.
Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters wurde der seit zwei Jahren amtierende Notenbankchef noch etwas konkreter: "Die SNB wird an der Untergrenze zum Euro festhalten und auch nicht zögern, weitere Maßnahmen zu ergreifen, falls nötig."
Neues Ungemach für Franken-Schuldner ist damit weit und breit nicht in Sicht. Die Wechselkursverluste eines Kreditnehmers sind auf 1,20 begrenzt.
Ein Beispiel hierzu: Ein Kreditnehmer, der im Januar 2000 ein Franken-Darlehen im Gegenwert von 200.000 Euro aufnahm, tat dies zu einem Euro-Franken-Kurs von 1,60.
Wegen der mehrjährigen Talfahrt des Wechselkurses, der zuletzt bei EUR/CHF 1,22 notierte, macht die Kreditschuld nicht mehr 200.000 Euro aus, sondern 262.295 Euro. Sollte die Gemeinschaftswährung auf die Untergrenze bei 1,20 zurückfallen, wären es 266.667 Euro. An dieser Stelle ist jedoch Schluss.
Ein Absturz des Euros auf 1,10 Franken, der die Kreditschuld auf 290.909 Euro hochschrauben würde, ist wegen Jordans jüngsten Aussagen in den kommenden 12-18 Monaten höchst unwahrscheinlich.
Auch danach könnte die Schweizerische Nationalbank den Weißen Ritter spielen. Eine zunehmende Zahl von Devisenanalysten rechnet mit einer Abkehr vom Mindestkurs frühestens im Jahr 2016.
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Nationalbank bleibt Weißer Ritter der Franken-Schuldner
19.04.14
19:45