Weil das ganz große Debakel bei den Europawahlen ausbleibt und "Mr. Euro" wahrscheinlich neuer Präsident der EU-Kommission wird, gibt es einen Grund den Schweizer Franken zu verkaufen. Die Eurozone hat sich gerade noch rechtzeitig zusammen gerauft, nachdem die Schuldenkrise jahrelang den gemeinsamen Währungsraum überschattete.
Der Euro notiert im frühen Handel am Montag bei 1,2205 Franken. Die konservative Volkspartei (EVP) von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem langjährigen Vorsitzenden der Euro-Finanzminister, Jean-Claude Juncker, wird die stärkste Kraft im Europaparlament.
Zwar haben die europakritischen Parteien in vielen Ländern ein Ausrufezeichen gesetzt. Die europafreundlichen Parteien werden im neuen EU-Parlament jedoch nach wie vor eine große Mehrheit stellen.
Weil Juncker (Mr. Euro) EVP-Spitzenkandidat war, dürfte der Luxemburger aller Voraussicht nach neuer Kommissionspräsident werden. Juncker steht für die europäische Einigung wie kaum ein andere Spitzenpolitiker und ist glühender Verfechter des Euros. Er könnte mit dazu beitragen, dass das Vertrauen in die Gemeinschaftswährung bald wieder so groß ist, wie vor der Krise.
Juncker als Kommissionspräsident könnte Investoren dazu bewegen, das im Zuge der Finanz- und Schuldenkrise in die Schweiz geflossene Geld abzuziehen und wieder im Euroraum anzulegen. Der Schweizer Franken würde abwerten.
Zwar erscheint eine Rückkehr auf das Kursniveau des Hebst 2007, als 1 Euro bis zu 1,6830 Franken wert war, illusorisch. Jedoch wäre bei einer Kapitalflucht aus der Schweiz ein Anstieg des Euros auf 1,30-1,40 durchaus vorstellbar. Damit wären vielen Franken-Fremdwährungskreditnehmer aus dem Schneider, weil sich Zinsersparnis und Wechselkursverlust gegenseitig aufheben würden.
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Mr. Euro erlangt Europawahlsieg: Kommt jetzt der Franken-Knacks?
26.05.14
01:13