Dem Schweizer Pharmakonzern Roche ist der starke Schweizer Franken ein Dorn im Auge. Fünf Prozent Umsatzrückgang erleidet das Unternehmen wegen einer ungünstigen Währungsumrechnung. Springt die Nationalbank dem Konzern nun zur Seite? Sie könnte die seit knapp drei Jahren bei 1,20 Franken liegende Euro-Untergrenze anheben.
Ohne den starken Franken wäre die Umsatzerlöse von Roche um fünf Prozent und der Gewinn um zwei Prozent gestiegen. So verdiente der Pharmariese mit 5,64 Milliarden Franken sieben Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Eurokurs notiert aktuell bei 1,2150 Franken. Vor einem Jahr war die Gemeinschaftswährung noch bis zu 1,2465 Franken wert.
Weil die Gewinne nach wie vor sprudeln, darf Roche nicht darauf hoffen, dass dem Unternehmen die Schweizerische Nationalbank (SNB) erneut zur Seite springt. Vor drei Jahren führte die SNB bereits den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken ein. Zuvor war der Euro bis auf 1,01 Franken in den Keller gerauscht.
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Zwar wird von Devisenexperten der Banken immer wieder eine Anhebung des Mindestkurses ins Gespräch gebracht. Allerdings gilt es als sehr, sehr unwahrscheinlich, dass Notenbankchef Thomas Jordan die Untergrenze erhöht. Zum einen würde die Schweiz als Wechselkursmanipulator international gebrandmarkt.
Zum anderen müsste Jordan einen Kurs bei 1,25 oder 1,30 durch massive Euro-Stützungskäufe und einen Anstieg der Fremdwährungsbestände erkaufen. Die SNB hat im Zuge der Mindestkurspolitik ihre Devisenreserven bereits von 182 Milliarden Franken auf 450 Milliarden Franken erhöht. Je größer sie sind, umso größer ist das Risiko, dass der Schweizer Steuerzahler die Nationalbank vor einem Bankrott retten muss.
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Ist der Franken zu stark oder die Schweiz zu schwach?
24.07.14
14:13