Die Fussball-Weltmeisterschaft war kein gutes Omen für den Euro. Während dem vierwöchigen Turnier verlor die Gemeinschaftswährung auf den Franken einen halben Rappen. Wenn es in diesem Tempo weitergeht, wäre just zum dreijährigen Geburtstag des Mindestkurses die 1,20er Untergrenze erreicht.
1 Euro kostete zuletzt nur noch 1,2136 Schweizer Franken. Als der Ball am 12. Juni angefangen hatte zu rollen, waren es immer hin noch 1,2183. Der Kursrückgang erscheint auf den ersten Blick mickrig. Weil den Währungsschwankungen seit Jahresbeginn jedoch dramatisch abgenommen haben, wird es für den Euro immer schwerer, die Verluste wieder aufzuholen.
Vielmehr droht eine Fortsetzung der Talfahrt. Ginge es von nun an jeden Monat um einen halben Rappen nach unten, wäre der Euro im September 2014 bei 1,20 Franken angelangt. Damit wäre der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am 6. September 2011 eingeführte Euro-Mindestkurs erreicht. Die Währungshüter müssten von nun an Euro-Stützungskäufe durchführen, um ein weiteres Absinken der Wechselkursrate zu verhindern.
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Derweil müssen immer mehr Banken eine Korrektur der von ihnen abgegebenen Schweizer Franken Prognosen vornehmen. Die österreichische Raiffeisenbank senkte zuletzt ihre Vorhersage für Dezember 2014 von EUR/CHF 1,28 auf 1,22. Die Devisenexperten der Credit Suisse sehen den Euro binnen zwölf Monaten bei nur noch 1,21-1,25 Franken. Zuvor hatte man eine Wechselkursspanne von 1,23-1,27 in Aussicht gestellt.
Im Lager der Euro-Optimisten sind die deutsche Postbank sowie die Landesbank Hessen-Thüringen. Sie erwarten die Gemeinschaftswährung zum Jahreswechsel bei 1,27 Franken (Postbank) bzw. 1,25 (Helaba).
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Kommt der Absturz auf 1,20 zum Mindestkurs-Jubiläum?
14.07.14
14:39