Nicht nur in diesem Jahr ist das Wirtschaftswachstum in der Eurozone zu schwach, um eine nachhaltige Änderung der Wechselkursrate Euro-Franken herbeizuführen. Auch 2015 kommt der Währungsraum auf keinen grünen Zweig. OeNB-Chef Nowotny sieht eine Neue Normalität.
1 Euro kostet aktuell 1,2140 Franken. Die Option eines Absturzes auf 1,20 zum dreijährigen Geburtstag des Mindestkurses liegt nach wie vor auf den Tisch. In Anbetracht der neuen Wachstumsprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) muss man sich um die Gemeinschaftswährung wieder etwas größere Sorgen machen.
Für das laufende Jahr erwartet der IWF ein Wachstum in der Eurozone von nur noch 1,1 Prozent, wie aus einem am Montag veröffentlichen Konjunkturbericht hervorgeht. Zuvor hatte man noch mit einem Plus von 1,2 Prozent gerechnet. 2015 sollen magere 1,5 Prozent erreicht werden.
Neue Normalität
Als neue Normalität bezeichnete das EZB-Ratsmitglied und der Chef der Österreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, in dieser Woche das niedrige Wachstum und die niedrige Inflation.
Die Wachstumsraten seien viel zu schwach, um die Arbeitslosigkeit in den Euro-Südstaaten spürbar zu senken, sagen Ökonomen. Devisenexperten weisen darauf hin, dass der Aufschwung nicht ausreiche, um das Deflationsgespenst zu vertreiben. Daher werde die Europäische Zentralbank (EZB) noch auf Jahre hinweg die Zinsen niedrig halten.
"Wir glauben nach wie vor, dass eine merkliche und nachhaltige Abschwächung des Frankens nur möglich ist, wenn Fantasie für EZB-Zinserhöhungen aufkommen sollten", strich der UBS-Analyst Thomas Flury bereits vor einem Jahr heraus.
Die Schweizer Großbank gehört zu den besten Prognostikern der vergangenen Jahre. Gemäß der aktuellsten Schweizer Franken Prognose der UBS wird der Euro nicht über 1,23 Franken hinaus kommen.
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Neue Normalität des OeNB-Chefs hält Eurokurs nahe 1,20 CHF
18.07.14
11:30