An den Devisenbörsen ist der Euro gegenüber dem Schweizer Franken so teuer wie seit mehr als einem Monat nicht mehr. Die Franken-Bären trauen sich aus der Deckung, nachdem sich die Konjunkturperspektiven für das Alpenland verschlechtern. Auch an andere Stelle sorgt die Gemeinschaftswährung für Aufruhr.
Das Konjunkturbarometer für die Schweiz entwickelt sich vollkommen anders als erwartet. Der Index sank von 100,5 Punkten im Juni auf 98,1 Zähler im Juli, wie die Konjunkturforschungsstelle (KOF) heute in Zürich mitteilte. Damit liegt das Barometer unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 100. Ökonomen hatten mit einem Anstieg auf 101,1 Punkte gerechnet.
Das Wachstum in der Schweiz ist langfristig bereits durch Einwanderungshatz und Immobilienblase gefährdet. Wegen der Schwäche des KOF-Barometers, das die wirtschaftliche Entwicklung in sechs Monaten prognostiziert, könnte sich nun die offizielle Wachstumsprognose zu hoch gegriffen herausstellen.
Anstiegsgründe
Sollte das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) seine Wachstumsprognose für 2015 von derzeit 2,6 Prozent erneut nach unten korrigieren, hätte der zuletzt auf 1,2165 Franken gekletterte Euro einen triftigen Grund den Anstiegskurs fortzusetzen. Das KOF schreibt: "..in der Schweizer Industrie sprechen die Daten für eine weniger dynamische Entwicklung als bisher."
Unterdessen sinkt der Euro-Dollar-Kurs unter die Marke von 1,34. Die Gemeinschaftswährung erreicht bei 1,3394 den tiefsten Stand seit achteinhalb Monaten. Weil der Dollar noch stärker gegenüber dem Franken aufwertet, besteht keine Gefahr, dass die EUR/USD-Verluste auf den EUR/CHF abfärben.
Das Gegenteil ist der Fall: Sollte der Dollar noch stärker werden, hätte der Euro-Franken-Kurs einen zweiten, triftigen Anstiegsgrund, wie dieses Rechenbeispiel zeigt.
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Schwächere Schweiz Steilvorlage für Euro-Anstieg
30.07.14
11:19