Die nächsten 48 Stunden haben es in sich. Für den Euro-Franken-Kurs werden Notenbanksitzungen sowie der Schrei der Schotten nach Unabhängigkeit zur Nagelprobe. Kann der Euro seine Kursgewinne gegenüber dem Schweizer Franken verteidigen? Oder geht es wieder Richtung Mindestkurs bei 1,2000?
Aktuell notiert der Euro mit 1,2114 Franken so hoch wie seit einer Woche nicht mehr. Das EUR/CHF-Paar profitiere von dem steigenden Wechselkurs des US-Dollars zum Franken, sagen Marktbeobachter. Hintergrund sei die mit Spannung erwartete Sitzung der US-Notenbank Fed.
Die Märkte spekulieren, dass Fed-Chefin Janet Yellen das Versprechen, die Zinsen für einen ausgedehnten Zeitraum auf Rekordtiefs zu belassen, aus dem Statement des Offenmarktauschusses (FOMC) streichen werde. Daraufhin könnte der derzeit bei 0,9340 Franken liegende Dollar einen Satz über 0,94 machen. Der plötzliche Anstieg würde auf den EUR/CHF abfärben, den es bis zum nächsten Widerstand bei 1,2170 tragen könnte.
Wenn die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstagmorgen ihre vierteljährliche Sitzung abhält, dürfte sie versuchen mit Worten den Euro-Franken-Kurs nach oben zu reden. Einige Beobachter rechnen gar mit der Einführung eines Negativzinses auf Bankeinlagen. Konsens ist jedoch, dass sich die SNB diese Maßnahme aufspart, bis sie mehr über das von der EZB angekündigte Anleihekaufprogramm erfährt.
SNB-Chef Thomas Jordan dürfte daher versuchen über eine deutliche Senkung der Wachstums- und Inflationsprognosen den Schweizer Franken abzuschwächen. Dies könnte sich wenige Stunden später schon wieder als hinfällig erweisen. Sollten sich die Schotten für eine Abspaltung vom Vereinigten Königreich entscheiden, wäre der Franken als sicherer Hafen wieder gefragt.
Wettbüros und Buchmachern zufolge liegt die Wahrscheinlichkeit für eine Abspaltung bei ca 20 Prozent. Wer auf einen Verbleib Schottlands im Vereinigten Königreich wettet, bekommt im Erfolgsfall für 10 Euro Einsatz 30 Euro Gewinn ausbezahlt.
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Euro schnuppert vor Großereignissen Höhenluft
17.09.14
11:50