Führende Notenbanker aus Frankreich und Italien wollen von Staatsanleihekäufen nichts wissen. Deutschlands oberster Währungshüter sieht die Europäische Zentralbank (EZB) ohnehin auf einem gefährlichen Kurs. Dem EUR/CHF könnten die Verfechter einer rigideren Geldpolitik ein wenig Luft verschaffen.
Am Devisenmarkt werden für den Euro aktuell Kurse von 1,2066 Franken bezahlt. In der Vorwoche waren es noch bis zu 1,2118. Für den Chef der französischen Notenbank, EZB-Ratsmitglied Christian Noyer, sind Ankäufe von Staatsanleihen derzeit kein Thema. Ein solcher Schritt stehe jetzt nicht an, sagte Noyer dem deutschen Magazin "Wirtschaftswoche".
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Der italienische Notenbankchef Ignazio Visco dämpfte die Erwartungen an eine vollumfängliche Geldpolitik über die Notenpresse. Man könne auf neue Lockerungsmaßnahmen verzichten, wenn die Inflationserwartungen auf ihren Ausgangspunkt zurückkehrten, sagte Visco beim G-20 Treffen im australischen Cairns.
Auch Bundesbankchef Jens Weidmann liefert dem EUR/CHF-Kurs einen Anstiegsgrund. Für Weidmann dürften Staatsanleihekäufe ohnehin ein Tabu sein. Ihm gehen bereits die angekündigten Ankäufe privater Schuldverschreibungen (ABS-Papiere) zu weit. Dadurch könnten Banken von Risiken zu Lasten der Steuerzahler befreit werden, sagte Weidmann dem Magazin "Der Spiegel".
Ob der Euro von der Falken-Rhetorik aus den drei größten Ländern des Euroraums profitiert, hängt nicht zuletzt von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ab. Die SNB enttäuschte jedoch in der Vorwoche viele Devisenhändler, weil sie auf die Einführung eines Negativzinses nach dem Vorbild der EZB verzichtete.
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Falken-Rhetorik öffnet Tür spaltweit für Rückkehr über 1,21
22.09.14
16:06