Die Inflationsraten im Euroraum und der Schweiz gleichen sich an. Der Prozess ist grundsätzlich positiv für den Euro. Aufgrund der sinkenden Geldentwertung besitzt die Gemeinschaftswährung latentes Aufwertungspotential. Die Geldpolitik der EZB macht dies jedoch zunichte.
Zuletzt lagen die jährlichen Inflationsraten im Euroraum bei 0,3 Prozent und in der Schweiz bei 0,1 Prozent. Der Abstand hat sich auf 0,2 Prozentpunkte verkleinert. 2012 klafften die Teuerungsraten sehr viel weiter auseinander. Seinerzeit lag die Teuerung im Euroraum bei 2,5 Prozent und in der Schweiz bei -0,7 Prozent.
Dies rechtfertigte aus volkswirtschaftlicher Sicht die Abwertung gegenüber dem Schweizer Franken, welche der Euro im Jahr 2012 durchlaufen hat. Damals verweilte das EUR/CHF-Devisenpaar nur wegen der Hilfe der Schweizerischen Nationalbank (SNB) über 1,2000. Die SNB musste ein halbes Jahr intervenieren, um den Mindestkurs durchzusetzen.
Hausaufgaben
Ohne die ständigen Lockerungen der EZB hätte der Euro momentan gute Perspektiven gegenüber dem Schweizer Franken aufzuwerten, wie eine vergleichbare Entwicklung zwischen Japan und den USA zeigt. Bevor die Bank von Japan Ende 2012 begann massiv die Geldschleusen zu öffnen, war 1 Dollar lediglich 77 Yen wert. Inzwischen sind es 110 Yen.
"Die Europäische Zentralbank ist am Ende ihres Lateins", sagte der deutsche Sparkassenpräsident, Georg Fahrenschon, der Berliner Zeitung. "Das liegt auch daran, dass die Regierungen der Eurozone sie in diese schwierige Lage gebracht haben. Stück für Stück wird die EZB zu einer Art europäischer Ersatzregierung."
Ergebnis:
Wegen der niedrigen Geldentwertung hätte der Euro das Potential auf 1,25 Franken zu steigen. Er tut es aber nicht, weil die EZB über die Notenpresse ständig neue Konjunkturprogamme auflegt.
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Inflation gleicht sich an: Was bedeutet das für den EUR/CHF?
30.09.14
14:56