Purzelnde Zinsen sind Hemmschuh für den Euro
Home » » Purzelnde Zinsen sind Hemmschuh für den Euro

Purzelnde Zinsen sind Hemmschuh für den Euro

Zinshöhe zehnjährige Staatsanleihen nach Ländern

Weil Zinsjäger nicht mehr auf ihre Kosten kommen, wird der Euro gegenüber dem Schweizer Franken immer schwächer. In den ehemaligen Hochzinsländern Italien und Spanien gibt es nichts mehr zu holen. Die zinsdrückenden Lockerungen der Europäischen Zentralbank (EZB) werden sich nicht so schnell in Luft auflösen, so dass der Euro erst einmal unter 1,21 Franken gefangen bleibt.

1 Euro ist aktuell 1,2070 Franken, während die Zinsen für zehnjährige Bundesanleihen aus Deutschland auf einem Rekordtief bei 0,95 Prozent liegen. In Frankreich bekommen Anleger für in der Laufzeit vergleichbare Staatsanleihen einen Zinskupon von 1,33 Prozent, in Spanien 2,27 Prozent, in Italien 2,47 Prozent und in Griechenland 5,85 Prozent.

Als der Euro-Franken-Kurs zu Jahresbeginn auf 1,2395 Franken kletterte, lagen die Renditen bei 1,97 Prozent (Deutschland), 2,56 Prozent (Frankreich), 3,97 Prozent (Spanien), 4,13 Prozent (Italien) und 8,24 Prozent (Griechenland).

"Der weitere Verlauf des CHF wird im Wesentlichen von den Renditedifferenzen zwischen Schweizer und deutschen Benchmarkanleihen bestimmt. Diese lassen aber keinen Spielraum für eine unmittelbare Abwertung des CHF", heißt es in einem Bericht der Raiffeisen Zentralbank.

Die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen aus der Schweiz brachen seit Jahresbeginn von 1,21 Prozent auf 0,49 Prozent ein.

Einen Verdrängungswettbewerb zwischen europäischen und ausländischen Banken bei dem Erwerb von Staatsanleihen beobachten die Analysten der Danske Bank: "Derweil kaufen Banken aus der Eurozone die Anleihen der Peripherieländer, was zu einem Verdrängen ausländischer Käufe führt. Insofern werden die Portfolioströme in den nächsten Monaten negativ für den Euro sein", meint die Bank.

Weiterlesen:
Was auf den Euro-Franken-Kurs im September 2014 zukommt