Der Euro steht kurz davor auf 1,23 Franken katapultiert zu werden. Vielleicht wird sogar das Hoch vom Januar 2014 bei 1,2395 getestet. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte sich die Gelegenheit zur Abschwächung des Frankens nicht nehmen lassen.
"Ich würde EUR/CHF vermeiden", zitiert Reuters den Währungsstrategen John Hardy von der Saxo Bank. Aktuell notiert das Devisenpaar bei 1,2105. Die Kursentwicklung befindet sich am oberen Ende einer Handelsspanne, die durch das das 22-Monatstief vom 04.09.14 bei 1,2043 sowie dem Hoch der Vorwoche bei 1,2118 repräsentiert wird.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat zwei Möglichkeiten auf ihrer vierteljährlichen Sitzung am Donnerstag den Franken gegenüber dem Euro abzuschwächen:
1. Negative Zinsen
Käme es zu der Einführung negativer Zinsen auf Einlagen der Banken, wäre das eine Überraschung. Der EUR/CHF-Kurs würde einen Satz nach oben machen. "Wegen der beträchtlichen Einlagen die bei der SNB gehalten werden, hätte ein solcher Schritt einen besonders starke Auswirkung auf die Schweiz", sagt Valentin Marinov, Devisenexperte bei der Citigroup.
2. Übertriebener Pessimismus
Die Nationalbank hat ein weiteres Ass im Ärmel. Sie könnte ihre Wachstums- und Inflationsprognose sehr viel stärker eindampfen als bislang erwartet. Dies könnte zu einer heftigen Abwertungsreaktion des Schweizer Frankens gegenüber dem Dollar führen, die sodann auf das EUR/CHF-Paar abfärben würde.
Aus strategischer Sicht wäre es für SNB-Präsident Thomas Jordan ratsamer die zweite Möglichkeit zu wählen. Die Einführung negativer Zinsen könnte er sich für die Zeit des von der Europäischen Zentralbank angekündigten Ankaufprogramms von ABS-Papieren und Pfandbriefen aufsparen (voraussichtlich ab Oktober 2014).
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Wie stark tritt die Nationalbank den Fuß aufs Gaspedal?
15.09.14
15:02