Der Euro klettert auf 1,2090 Franken und macht danach wieder die Biege. Die Europäische Zentralbank (EZB) beginnt in zwei Wochen mit dem Kauf von Anleihen, wie Mario Draghi heute auf der auswärtigen Sitzung des EZB-Rates in Neapel mitteilt. Die vage Rhetorik des Italieners könnte der Vorbote einer neuen Überraschung sein.
Am Devisenmarkt bleibt dem EUR/CHF-Kurs der Sprung über die Marke von 1,21 verwehrt, weil die EZB nicht mit offenen Karten spielt. In zwei Wochen will sie mit den Käufen von Pfandbriefen und später dann auch mit dem Erwerb von ABS-Papieren beginnen. Beide Programme haben eine Laufzeit von zwei Jahren.
Gefragt nach der Höhe der Käufe, antwortet Draghi: "Es ist schwer, eine Summe zu nennen." Er verstehe das Streben der Finanzmärkten nach einer genauen Zahl. Jedoch möchte er die Bilanzsumme nicht so sehr hervorheben.
Vor wenigen Wochen war das noch anders. Draghi erklärte mehrfach, man werde die Bilanzsumme auf 3 Billionen Euro erhöhen. Das Spiel mit Erwartungen, Enttäuschung und Überraschungen beherrscht der Italiener wie kaum ein anderer. Sollte der EZB-Präsident nun auf einer der nächsten Sitzungen ankündigen, man strebe eine Bilanzsumme von 3,5 Billionen oder 4 Billionen an, könnte er mal wieder für einen Paukenschlag sorgen.
So wie bei der überraschenden Leitzinssenkung Anfang September auf 0,05 Prozent. Im Juni hatte Draghi noch erklärt, dass bei einem Leitzinssatz von 0,15 Prozent die Untergrenze erreicht sei.
Um ein neues Ass im Ärmel zu haben, nimmt Mario Draghi auch einen Anstieg des Euros von 1,2570 auf 1,2692 Dollar in Kauf. Die Aufwertung der Gemeinschaftswährung greift nicht auf den Euro-Franken-Kurs über. Das EUR/CHF-Devisenpaar lässt sich von den Draghi Doktrin der Unberechenbarkeit und des ständigen Intervenierens nicht beeindrucken.
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Vage EZB-Sitzung beendet Euro Franken Anstieg bei 1,2090
02.10.14
17:20