"Der Präzedenzfall von 2012 deutet darauf hin, dass die SNB bei etwa 1,2010 interveniert und Euros kauft", schreibt der UBS-Währungsexperte Beat Siegenthaler. Aktuell notiert der Euro-Franken-Kurs mit fallender Tendenz bei 1,2022, nachdem es zuvor ein Strohfeuer-Anstieg auf 1,2037 gab.
Dass der Euro in den letzten Wochen gegenüber dem Schweizer Franken fiel, ist eine schlechte Nachricht für Fremdwährungskreditnehmer. Viele hatten eine Erholung erwartet, nachdem der Fitnesscheck der Banken im Euroraum reibungslos über die Bühne ging.
Jedoch verlagerte sich die auf dem Euro-Franken-Kurs lastende Unsicherheit von den Bankestresstests der Europäischen Zentralbank (EZB) auf die Schweizer Goldinitiative. Erst am 30. November 2014, dem 1. Advent, dürfte der neue Risikofaktor verschwinden.
Die Annahme der Goldinitiative durch das Stimmvolk scheine wenig Aussicht aus Erfolg zu haben, sagt Siegenthaler.
Die Devisenmärkte wollen das Thema aber augenscheinlich ganz vom Tisch haben. Solange die Chancen da sind, dass die zerstörende Goldinitiative vielleicht doch durchkommt, werden die Verteidigungshändler der Schweizerischen Nationalbank (SNB) nicht entlassen.
"Der Deckel des Schweizer Frankens zum Euro kann getestet werden", prognostiziert Axel Merk, Präsident von Merk Investments. "Deckel können nur durchgesetzt werden, wenn sie ein bedingungslose Engagement darstellen. Sobald jemand zwinkert, wird die Entschlossenheit der Entscheidungsträger getestet."
Vor überhastenden Entscheidungen im Umgang mit einem Frankenkredit raten Experten ab, zumal sich die Umschuldung in einen Euro-Darlehen nur die wenigsten leisten könnten. Es gebe eigentlich keinen Grund Trübsal zu blasen, weil der Wechselkursverlust durch die eingestrichene Zinsersparnis gegenüber einem Euro-Kredit größtenteils egalisiert wurde.
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Bei den zumeist neben dem Fremdwährungskredit laufenden Ansparprodukt (Tilgungsträger) kann es unter Umständen etwas Gestaltungsspielraum geben. Wer beispielsweise Aktien besparte, dürfte wegen der Börsen-Hausse im Plus liegen. Hier böte es sich an den Tilgungsträger stillzulegen, die Aktien zu verkaufen und mit dem Erlös seine Franken-Kreditschuld zu verringern.
Dieses Modell würde besonders gut funktionieren, wenn der Euro, wie im Januar 2014, erneut auf 1,24 Franken klettern könnte. Damit würde die in Schweizer Franken zu leistende Sondertilgung eine größere Durchschlagskraft entwickeln.
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Franken-Kredit bestmöglich gestalten: Abwarten und Tee trinken
12.11.14
12:33