Der Eurokurs ist aktuell dabei 1,2030 Franken zu knacken. Das Niveau ist für viele Devisenhändler die letzte Hürde vor dem sich seit Wochen abzeichnenden Rückfall auf den Mindestkurs bei 1,2000. Es fehlt also nicht mehr viel, und die Schweizerische Nationalbank (SNB) in Zürich muss eingreifen.
Schweizer Unternehmen, die Exportgewinne im Euroraum gemacht haben, dürften nun auf Nummer sicher gehen. Sie könnten ihre Euro-Gewinne in Franken tauschen, um sie vor dem Jahresende in die Schweiz bilanzwirksam zurückzubringen. Damit würde sich der auf dem Euro-Franken-Kurs lastende Verkaufsdruck freilich weiter erhöhen.
Die Devisenreserven der SNB sind im in Oktober leicht gesunken. Zum Monatsende belief sich der Gegenwert des Fremdwährungsbestandes auf 460,4 Milliarden Franken, teilte die Nationalbank heute mit. Im September waren es 462,1 Milliarden Franken. Der Rückgang hat rein gar nichts mit einer Entlastung an der Mindestkurs-Front zu tun.
So ist die Nationalbank Lichtjahre entfernt die im Zug der Mindestkurs-Verteidigung angehäuften Euro-Reserven wieder abzubauen. Der Anstieg der Devisenreserven dürfte auf die im Oktober stattgefundene Aufwertung des Dollars von 0,9550 Franken auf 0,9625 Franken zurückgehen. Der Dollaranteil an den Devisenreserven beträgt 29 Prozent.
In den kommenden Wochen könnte die Stunde von Devisenspekulanten schlagen. Sie warten, bis der EUR/CHF-Kurs auf 1,2000 abtaucht und decken sich sodann mit Euros ein. Nun wartet man, dass es der Nationalbank irgendwann zu bunt wird, ständig Euro-Stützungskäufe durchzuführen.
Flow-Chart: EUR/CHF wird erst noch einmal durch den Kakao gezogen
SNB-Chef Thomas Jordan sähe sich gezwungen eine Entlastungsfront aufzumachen, in dem er nach dem Vorbild der EZB einen Negativzins einführt. Dies könnte zu eine kurzen Blitzanstieg des Euros auf 1,24 Franken führen, woraufhin die Spekulanten ihre billig erworbenen Euros teurer verkaufen.
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Mindestkurs-Countdown! In Zürich geht das Zittern los
07.11.14
17:26