EUR/CHF gibt nach wegen EZB-Wachstumswarnung
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EUR/CHF gibt nach wegen EZB-Wachstumswarnung

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat mickrige Wachstumsprognosen noch einmal verringert. Weil der Euroraum eine Wachstumswüste ist, zieht es den Eurokurs Richtung 1,20 Franken. Es bleibt das Geheimnis der Währungsexperten der Banken, wo der wieder einmal für das nächste Jahr in Aussicht gestellte Anstieg der EUR/CHF-Devisennotierung herkommen soll.

Nicht wie ursprünglich prognostiziert um 1,6 Prozent werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2015 steigen, sondern lediglich um 1,0 Prozent, teilte die EZB heute mit. Der Euro fällt daraufhin von 1,2038 Franken auf 1,2018 Franken. Eine charttechnischer Unterstützung bei 1,2030 reißt, so dass ein Rückgang auf den Mindestkurs-Verteidigungsbereich, der bei 1,2010 beginnt, wahrscheinlich ist.


Gemäß den aktuellen Vorhersagen des Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO) kann die Schweiz 2015 mit einem Wachstum von 2,4 Prozent rechnen. Neben der eklatanten Wachstumsschwäche des Euroraums sei die Wachstumskluft wegen dem Mindestkurs-Doping so hoch, erklären Ökonomen.

Wenn die Schweiz zweieinhalb Mal so schnell wächst wie der Euroraum, dann müsste das eigentlich den Franken stärker machen. Allerdings sagen die Banken genau das Gegenteil. Sie prognostizieren eine Euro-Aufwertung. Die Währungsexperten von Morgan Stanley sind mit einem bis Ende 2015 vorausgesagten Anstieg der Gemeinschaftswährung auf 1,31 Franken besonders optimistisch.

Auch die Inflationsprognosen sprechen für einen stärkeren Franken. Zwar wird die Geldentwertung im Euroraum auch im kommenden Jahr niedrig sind. Gemäß der neuen EZB-Prognose soll die Inflation 2015 im Mittel bei 0,7 Prozent liegen. In der Schweiz ist die Geldentwertung aber noch geringer. Das SECO rechnet mit einer Teuerung von 0,4 Prozent.