Der Euro steigt gegen den Schweizer Franken so stark wie seit neun Monaten nicht mehr. Antriebsfeder ist eine überraschende Lockerung der Geldpolitik. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird künftig Guthaben mit einem Negativzins belasten. Kommt als nächstes die Anhebung des Euro-Mindestkurses auf 1,25 Franken?
Vor der Negativzins-Ankündigung war 1 Euro mit 1,2006 Franken so wenig wert gewesen wie zuletzt im August 2012. Danach waren es plötzlich 1,2095. Nachdem das Anstiegsgewitter abgezogen ist, beginnt der Euro wieder zu sinken. Aktuell notiert das Devisenpaar bei EUR/CHF 1,2039.
Wegen des putschartigen Überfalls der SNB reiben sich Marktbeobachter die Augen. Sie fragen sich: "Warum hat die Notenbank nicht vor einer Woche, als sie ihre turnusmäßige Sitzung abhielt, die Geldpolitik gelockert?" Jedoch beließ es die SNB seinerzeit bei einem Leitzinskorridor von 0%-0,25%.
Nun heißt es: "Die Schweizerische Nationalbank wird Guthaben auf ihren Girokonten mit einem Zins in Höhe von -0,25% belasten. Deshalb dehnt sie das Zielband für den Dreimonats-Libor auf -0,75% bis 0,25% aus."
Der unorthodoxe Vollzug der Schweizer Geldpolitik wirft Fragen auf. Im Gegensatz zu Mario Draghis EZB ist man solche Manöver von Thomas Jordans SNB nicht gewohnt.
Der Euro könnte nun neuen Mut fassen. Die überraschende Lockerung der Geldpolitik in der Schweiz dürfte dazu führen, dass die Märkte eine Anhebung des Mindestkurses auf 1,25 stärker einpreisen.
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Jetzt knistert es: Eurokurs steigt auf 1,21 Franken
18.12.14
12:25