Die Kuschelstimmung am Devisenmarkt ist vorbei. 2015 dürfte ein Jahr großer Bewegungen werden. Mittendrin im Geschehen: Der Schweizer Franken. Er wird alles daran setzen aus der Mindestkurs-Klinik auszubrechen. Noch befindet sich die eidgenössische Währung im Aufwachzimmer.
Während die US-Notenbank (Fed) ihr massives Anleihekaufprogramm (QE3) durchführte, war der Euro-Franken-Kurs im Schlafwagen-Modus. Damit ist seit kurzem Schluss. Nachdem die Fed im Oktober 2014 mit QE3 aufhörte, kam es zu einem Rückgang des Euros auf 1,20 Franken.
Ergebnis 1:
Der Euro-Franken-Kurs blieb zwischen Oktober 2012 und November 2014 nur über 1,20, weil die Fed den globalen Finanzmärkten mit Unmengen von Papiergeld den Risikozahn zog.
Inzwischen ist die Fed ist nicht mehr draußen und bändigt die Risiken (Volatilität) für die so schreckhaften Finanzmarktteilnehmer. Das Auf und Ab der Kurse steigt. Dadurch ist der Schweizer Franken, den Investoren als sicheren Hafen wahrnehmen, stärker gefragt.
Nun wird es gefährlich für den Euro-Franken-Kurs: Ursache ist nicht etwa ein Ende, sondern eine Verlagerung der Geldpolitik über die Notenpresse (QE-Trade). Künftig werden Europäische Zentralbank (EZB) und Bank von Japan das machen, was die Fed in den letzten Jahren getan hat.
Ergebnis 2:
Die Verlagerung des QE-Trade führt zu einer Abwertung des Euros. Die EZB und die Bank von Japan sind aber nicht dazu in der Lage, den Märkten den Risikozahn zu ziehen.
Der Schweizer Franken kriegt es nun mit der Angst zu tun. Er will aus der Mindestkurs-Klinik, in den in die Schweizerische Nationalbank (SNB) im September 2011 einlieferte, ausbrechen. Derweil redet die SNB ihrem Franken eine Phantom-Schwäche ein und versucht ihn mit Medikamenten (Euro-Stützungskäufe, Negativzins) ruhig zu stellen.
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Wann wird der Franken aus der Mindestkurs-Anstalt entlassen?
21.12.14
16:00