In den letzten dreieinhalb Jahren stieg der Euro gegenüber dem Schweizer Franken um 19 Prozent. Für Franken-Fremdwährungskreditnehmer hat sich die Lage entspannt. Als der Euro am 9. August 2011 lediglich 1,0070 Franken kostete, war ihre Kreditschuld deutlich höher als auf dem aktuellen Niveau von 1,2010. Schlägt das Pendel nun wieder in die andere Richtung aus?
Mit dem Ende des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken könnte es ähnlich ablaufen, wie mit dem Kauf von Staatsanleihen (Quantitative Easing, QE) der Europäischen Zentralbank (EZB). Vor 12-18 Monaten war QE noch undenkbar. Notenbankchef Mario Draghi soll deutschen Bundestagsabgeordneten seinerzeit gesagt habe, dass QE nicht in Frage käme.
Inzwischen hat sich das Blatt gewendet, und so wird die EZB in der kommenden Woche am "Super-Donnerstag" aller Voraussicht nach einen Entscheid über den Kauf von Staatsanleihen herbeiführen.
Eine Modifikation des Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken ist inzwischen kein Tabu mehr. Es kursieren bereits Gerüchte, dass die Schweizer ihre Euro-Franken-Anbindung durch einen Währungskorb aus Euro und Dollar ersetzen. Der Euro könnte sodann mit Erlaubnis der Schweizerischen Nationalbank (SNB) unter 1,20 Franken sinken.
In den Finanzteilen großer Tageszeitung wird bereits über ein Ende des Mindestkurses spekuliert. Vieles spricht dafür, dass die Debatte über die Sinnhaftigkeit, den starken Schweizer Franken weiterhin an den schwachen Euro zu binden, von der SNB selbst angestoßen wurde.
Für Franken-Fremdwährungskreditnehmer ist die Lage diesmal etwas komfortabler als im Sommer 2011, als der Eurokurs binnen eines Monats von 1,2345 auf 1,0070 Franken in den Keller rauschte. Sollte die SNB eine Euro-Abwertung zulassen, dann sicher nur eine, die in kleinen Schritten erfolgt und kontrollierbar ist.
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2015 droht Franken-Schuldnern Ungemach aus der Schweiz
14.01.15
14:30