Erst meldet sich der frühere Chefökonom der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und dann ihr Vorzeigeberater Nummer eins zum Thema Mindestkurs zu Wort. In den Äußerungen könnte es sich um eine geschickte Art der Kommunikation handeln, mit der die SNB die Märkte auf ein Ende der seit drei Jahren und vier Monaten währenden Euro-Anbindung vorbereiten will.
Was würde jemand machen, dem jede Äußerung über den Mindestkurs auf die Goldwaage gelegt wird? In dieser Situation befindet sich SNB-Chef Thomas Jordan. Es könnte bereits ausreichen, wenn Jordan das Wort vielleicht und Mindestkurs in einem Satz gebraucht, und die Märkte würden beginnen auf einen Bruch der Euro-Untergrenze bei 1,20 Franken zu spekulieren.
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Es würde daher Sinn machen, ein halboffizielle Kommunikationsstrategie über ehemalige Angehörige der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu betreiben. Zuletzt haben der frühere SNB-Chefökonom Kurt Schiltknecht und der geldpolitischen Vordenker der Schweiz, Ernst Baltensperger, eine Absenkung des Mindestkurses in die öffentliche Diskussion eingebracht.
Die Chancen, dass es sich hierbei um einen Zufall handelt, sind gering. Das Gebot der Fairness besagt, das frühere Entscheidungsträger nicht in das aktuelle Geschehen eingreifen. Es ist somit wahrscheinlich, dass Schiltknecht und Baltensperger für ihre Äußerungen über eine Lockerung des Mindestkurses grünes Licht von Notenbankchef Thomas Jordan bekamen.
Die Märkte haben die Botschaft offenbar mitbekommen. Sie gestatten dem Euro inzwischen nur noch höchst selten einen Ausflug über 1,2010 Franken.
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Ist das Mindestkurs-Ende näher als viele denken?
13.01.15
12:50