Das müssen Franken-Kreditnehmer jetzt wissen
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Das müssen Franken-Kreditnehmer jetzt wissen

Weil der Euro gegenüber dem Schweizer Franken von 1,2010 auf aktuell 1,0140 (-15,57 Prozent) abstürzt, verteuert sich die Rückzahlung für Franken-Fremdwährungskreditnehmer massiv. Banken dürfen den Kunden aber nicht auf der Nase herumtanzen. Dem hat der Gesetzgeber einen Riegel vorgeschoben. Für die Geldhäuser heißt es: Mitgehangen ist Mitgefangen.

"Banken dürfen den Kredit nicht zwangskonvertieren. Das ist gesetzlich verboten", sagt Johann Massenbauer, ein seit 40 Jahren tätiger Finanzprofi gegenüber Format.at. Trotz des gesetzlichen Verbotes hätten manche Banken versucht ihre Kunden in der Vergangenheit mit Zwangskonvertierungen abzufertigen, erläutert Massenbauer, der Österreichs renommiertester Experte für den Schweizer Franken ist.


Was vor einer Woche noch unmöglich erschien, ist nun eingetreten. Den Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken, ihn gibt es nicht mehr. Ein Franken-Kreditnehmer, der im Jahr 2002 zum Gegenwert von 100.000 Euro bei einem damaligen Euro-Franken-Kurs von 1,45 einen Kredit aufnahm, steht nun mit knapp 145.000 Euro in der Kreide. Vor der Mindestkurs-Aufhebung waren es 121.000 Euro.

"Es wird sicher wieder Banken geben, die von ihren Schuldnern höhere Sicherheiten fordern. Wie bei Fälligstellung von Krediten gibt es dazu bereits eine Reihe von Gerichtsurteilen, die dieses Vorgehen untersagen", erklärt Massenbauer, der nichts davon hält überhastet einen Euro-Kredit aufzunehmen. Derzeit helfe in diesem Fall nur abwarten.

Die Banken müssten aus Sicht von Verbraucherschützern nun erst einmal zusehen, wie sie selbst zurecht kämen. Aufgrund des Absturzes des Euros gegenüber dem Franken müssen die Geldhäuser ihre Risikovorsorge auf die an Privathaushalte ausgereichten Frankenkredite erhöhen. Dies führt wiederum dazu, dass sie weniger Gewinn machen. Einige Institute dürften sogar in die Verlustzone rutschen. Aber so funktioniere eben Marktwirtschaft.