Der Eurokurs klettert auf 1,0140 Schweizer Franken. Damit ist der Euro so hoch bewertet wie seit einer Woche nicht mehr. Europa kanzelt sich von Griechenland ab. Als "völligen Unsinn" bezeichnet der deutsche CDU-Haushaltspolitiker Norbert Barthle die Behauptung der neuen griechischen Regierung, dass der Sparkurs gescheitert sei.
Griechenland unter Börsen-Schreck Alexis Tsipras droht nun endgültig den wirtschaftlichen Anschluss zu verlieren. Der Athener Aktienindex ASE verliert mehr als drei Prozent und sinkt auf 813 Punkte. Die Börsenbarometer der anderen Euroländern legen hingegen deutlich zu. Sie profitieren von dem gewaltigen Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB).
Griechenland kann gemäß den Beschlüssen der EZB frühestens im Juni 2015 mit Käufen seiner Staatsanleihen durch die Notenbank rechnen. Für die anderen Länder, wie Portugal und Irland, die ihre Hausaufgaben gemacht haben, geht es bereits in fünf Wochen los.
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"Einen weiteren Schuldenschnitt wird es mit uns nicht geben", sagt Barthle der Nachrichtenagentur Reuters. Griechenland müsse für die Hilfspakete erst 2020 bzw. 2023 mit dem Zinsdienst und der Tilgung beginnen. "Wenn ich lese, Tsipras will Tausende neue Staatsbedienstete einstellen, sträuben sich mir die Haare", stellt der CDU-Politiker konsterniert fest.
Auch Frankreich ist offenbar nicht bereit zu einem Schuldenschnitt, der den französischen Steuerzahler bis zu 40 Milliarden Euro kosten könnte. Griechenland müsse Wiederentdecken, dass es im Europa von heute sein wolle, erklärt der französische Finanzminister Michel Sapin.
Am Devisenmarkt hat der Euro-Franken-Kurs trotz dem Tsipras-Wahlsieg inzwischen um mehr als drei Prozent zugelegt. Auch gegenüber dem US-Dollar erhält die Gemeinschaftswährung Aufwind. Sie klettert von 1,1097 Dollar auf 1,1285 Dollar (+1,69 Prozent).
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EUR/CHF-Kurs steigt 3% und Athener Börse fällt 3%
26.01.15
17:20