Euro erobert die Parität - Ein Pyrrhussieg?
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Euro erobert die Parität - Ein Pyrrhussieg?

In drei Monaten soll der Euro von derzeit 1,0050 Franken auf 1,02-1,05 Franken steigen. Auf Sicht von zwölf Monaten liegen die neuen Prognosen der Banken bei bis zu 1,08-1,10 Franken. Schweizer Einkaufstouristen müssen sich demnach sputen. Franken-Kreditnehmer werden ermutigt die schwierige Zeit auszusitzen. Der Knick im Tunnel könnte hinter ihnen liegen. Etwas Licht ist erkennbar.

Nach dem plötzlichen Mindestkurs-Aus habe man die EUR/CHF-Prognose für drei Monate auf 1,02 revidiert, teilt die Credit Suisse mit. Man schätzte Kurse unterhalb der Parität als extrem ein. Bis zum Januar 2016 rechnet die zweitgrößte Bank der Schweiz mit einem Anstieg des Euros auf 1,08 Franken. Noch eine Stufe höher ist die zu den deutschen Sparkassen gehörende Deka Bank, die den Euro auf 1,05 Franken (April 2015) und auf 1,10 Franken (Januar 2015) steigen sieht.


Es gibt aber auch Schweizer Franken Prognosen, die für den Euro kein Licht am Ende des Tunnels sehen. Die Devisenexperten der Landesbank Hessen-Thüringen prognostizieren bis Ende März 2015 einen Rückgang des Euros auf 0,95 Franken. Bei der Commerzbank rechnet ab der Jahresmitte 2015 mit einem dauerhaften Abtauchen unter die Parität.

Weil die meisten Franken-Fremdwährungskredite in Österreich erst zwischen 2023 und 2028 zurückbezahlt werden müssen, dürften viele Darlehensnehmer auf die Aussitzen-Strategie setzen, zumal sie sich rechtlich in einer komfortablem Situation gegenüber ihrer Bank befinden.

Derweil wurde bekannt, dass ein Ansturm von Schweizer Einkaufstouristen auf die deutsche Grenzstadt Konstanz ausblieb. Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Schweizerinnen und Schweizer mit dem Außenwert ihrer Währung jetzt im Reinen sind und keine großen Kursänderungen in den kommenden Monaten erwarten.