Der Eurokurs sinkt von 1,0523 auf 1,0368 Franken, nachdem der griechische Finanzminister Varoufakis ("Was immer die Deutschen sagen, am Ende werden sie immer zahlen.") mit einem breiten Grinsen die Zusammenarbeit mit der Geldgeber-Troika aufkündigt. Die Schweiz Franken erfreut sich wegen der auf Konfrontationskurs gehenden Regierung in Athen und der gefährlichen Lage in der Ukraine großer Beliebtheit.
Nachdem der Januar 2015 mit dem plötzlichen Ende des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken und dem Beschluss der Europäischen Zentralbank (EZB) 1,14 Billionen Euro für Staatsanleihen auszugeben der Monat der Zentralbanken war, könnte im Februar 2015 die Politik die erste Geige spielen. Im Fokus stehen Wien, Brüssel, Athen, und Moskau.
Wien:
Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) hat sich gegen eine staatliche Hilfe für Franken-Kreditnehmer ausgesprochen. Er sehe jedoch in kritischen Fällen, wie bei den Stopp-Loss-Aufträgen, die Banken in der Pflicht. Bei tiefen Wechselkursen konvertierte Franken-Kredite könnten auf Druck von Juristen und des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) wieder eingesetzt werden, was das Auf und Ab des EUR/CHF-Kurse erhöhen würde.
Moskau:
Russland kann sich vorstellen, Griechenlands Regierung Geld zu leihen, das nicht an Reformauflagen geknüpft ist. Eine entsprechende Bitte an die russische Regierung "würden wir definitiv prüfen", versprach Finanzminister Anton Siluanow. Sollte es Moskau gelingen auf diese Weise die Handlungsfähigkeit der EU zu untergraben, wäre das zweifelsfrei negativ für den Euro.
Athen:
Tsipras versucht die Euro-Südstaaten auf seine Seite zu ziehen, was wiederum die Eurozone spalten könnte. Gleichzeitig geht ihm das Geld aus. Mit den Auszahlungen der griechischen Renten im März könne es knapp werden, sagte Griechenlands neuer Arbeits- und Sozialmister. Sollte die EZB dann noch den Geldhahn für griechische Banken zudrehen, kämen keine Euro-Scheine mehr aus den Geldautomaten. Bilder von wütenden Kunden vor Banken würde die Nachfrage nach Schweizer Franken erhöhen.
Brüssel:
Am 12. Februar 2015 treffen sich die Staats- und Regierungschef der EU zu einem Gipfel in Brüssel. Alexis Tsipras könnte für einen Eklat sorgen, in dem er die Geldgeber-Troika mit Begriffen wie "Financial Waterboarding" brüskiert. Denn einen Schuldenschnitt, den er seinen Wählern versprochen hat, wird es wohl nicht geben. Dies bekräftigte nun noch einmal Angela Merkel.
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Taucht der EUR/CHF-Kurs wegen einer EU-Krise unter 1,00?
31.01.15
12:43