Zwei von drei Großereignissen hat der Euro-Franken-Kurs abgearbeitet. Sowohl die plötzliche Aufgabe des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken, als auch das riesige Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) haben ihre Spuren hinterlassen. Der Euro notiert auf Tiefständen bei 0,9823 Franken und schaut nun mit bangem Blick nach Griechenland.
Das Zinsspektakel hat aus der Sicht der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bisher nicht den gewünschte Erfolg gebracht. Der Euro-Franken-Kurs macht keine Anstalten über die Parität zu steigen, um das "Überschiessen der Märkte", wie SNB-Chef Thomas Jordan und sein Vize Fritz Zurbrügg die aktuellen Kursniveaus bezeichnen, zu beenden.
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Gemäß den letzten Umfragen wird das Syriza-Bündnis von Alexis Tsipras die Wahlen in Griechenland gewinnen. Es geht nur noch darum, ob er alleine regieren kann oder einen Koalitionspartner braucht. Tsipras wiederholte derweil erneut, dass er sich an die von den Vorgängerregierungen unterschriebenen Verträge nicht halten wolle.
Dies bringt Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem auf die Palme. Der Niederländer, dessen Land mit Problemen auf dem Immobilienmarkt zu kämpfen hat, droht mit einem Ende der finanziellen Unterstützung, sollte sich die künftige Führung in Athen nicht an die Abmachungen mit den internationalen Geldgebern halten.
Es könnte darauf hinaus laufen, dass sich Tsipras nicht in erster Linie mit Deutschland auseinander setzen wird, sondern mit Euroländern wie den Niederlanden und der Slowakei. Sie sehen nicht länger ein Griechenland Geld hinterher zu tragen, während sie zu Hause den Rotstift ansetzen müssen. Bundeskanzlerin Angela Merkel dürfte sich im Hintergrund halten und warten bis Tsipras aufläuft, weil er auf die Hilfsgelder angewiesen ist.
Für das EUR/CHF-Devisenpaar wäre ein langwieriges Prozedere zwischen Griechenland und der Eurogruppe ein Grund weiter zu fallen. Somit könnte sich die Schweizer Franken Prognose der österreichischen Raiffeisenbank, die den Euro bis März 2015 auf 0,95 Franken sinken sieht, bewahrheiten.
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Wie Tsipras den Euro auf 0,95 Franken überschiessen lässt
24.01.15
12:54