Euro schiesst auf 1,0801 Franken hoch
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Euro schiesst auf 1,0801 Franken hoch

1 Euro ist inzwischen 1,0801 Franken wert. Die Gemeinschaftswährung steigert ihre Kursgewinne, nachdem Griechenland einen Antrag zur Verlängerung von Finanzhilfen stellt. Auch schwächt sich der Schweizer Franken ab, weil eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihren Leitzinsen noch tiefer ins negative Terrain verschieben wird.

Jetzt müssen die Euro-Finanzminister wieder beraten. Der von Athen nach Brüssel geschickte Brief über die Beantragung neuer Finanzhilfen soll die zentrale Forderung der Euro-Geberländer, nämlich dass die griechische Regierung ein Haushaltsüberschuss vor Zinsen von 1,5 Prozent zu erwirtschaften habe, nicht beinhalten.

Die Stimmung an den Finanzmärkten bleibt sehr gut. Man geht davon aus, dass Griechenland demnächst frische Gelder aus dem Rettungsschirm zugeteilt bekommt. Der Aktienindex Euro-Stoxx 50 klettert auf eine Sechsjahreshoch. Der Dax steht kurz davor ein neues Allzeithoch jenseits von 11.000 Punkten zu erreichen. Im steigenden Euro-Franken-Kurs spiegelt sich die hohe Risikofreude wider.


26 von 28 an einer monatlichen Bloomberg-Umfrage teilnehmenden Ökonomen erwarten, dass die SNB ihre Geldpolitik lockern wird. Hintergrund ist die mit der plötzlichen Mindestkurs-Aufgabe einhergehende Wachstumsabkühlung in der Schweiz. 22 der 28 Befragten sind der Meinung, dass die Lockerung über die Zinsschiene erfolgen werde.

Ein vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und Credit Suisse (CS) herausgegebener Indikator, der die konjunkturelle Entwicklung der Schweiz auf Sicht von sechs Monaten widerspiegelt, brach im Vergleich zum Januar 2015 um 62,2 auf -73,0 Punkte ein. Damit hat der ZEW-CS Indikator den stärksten Absturz in seiner bisherigen Geschichte verzeichnet.

SNB-Präsident Thomas Jordan deutete zuletzt weitere Lockerungen der Geldpolitik an. Konkret geht es um noch negativere Zinsen. Der aktuell bei -0,75 Prozent liegenden Einlagenzins, der dazu führt, dass Geschäftsbanken einen Strafgebühr zahlen müssen, wenn sie Geld bei der SNB halten, dürfte weiter gesenkt werden. Auch der bei -0,90 Prozent liegenden Leitzinssatz (3-Monats Libor) sollte fallen.