Der Eurokurs klettert von 1,0440 Franken auf 1,0560 Franken (+1,15 Prozent), währenddessen man sich auf eine Waffenruhe für die Ukraine einigt. Die Gemeinschaftswährung wäre wahrscheinlich schon jenseits des Hochs der vergangenen Woche von 1,0640, hätte Griechenlands Premier Tsipras seinen Finanzminister in Brüssel nicht in letzter Sekunde zurück gepfiffen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel sieht einen Hoffnungsschimmer für eine Beilegung der Ukraine-Krise. "Es ist noch sehr, sehr viel Arbeit notwendig. Es gibt aber eine reale Chance, die Dinge zum Besseren zu wenden", sagte die Kanzlerin nach 17-stündigen Verhandlungen in Minsk. Zeitgleich haben die Euro-Finanzminister in Brüssel über das hochverschuldete Griechenland beraten.
Ohne einen schriftlichen Vorschlag in der Tasche kam Griechenlands Finanzminister Janis Varoufakis nach Brüssel. Nach diesem Affront kam es dann zu einem Eklat. Varoufakis willigte zunächst einer Erklärung ein, wonach Griechenland in das Rettungsprogramm zurückkehrt. Wenig später telefonierte er mit seinem Chef Alexis Tsipras, der die Zustimmung zu der Erklärung verweigerte.
Griechenland scheint inzwischen ein Randproblem zu sein, weil von dem Land keinerlei Ansteckungsgefahren mehr ausgehen. Ob das von Anlegern als Schwellenland wahrgenommene Hellas nun im Euro bleibt oder nicht, ist zweitrangig. Derzeit wären die Bedingungen für einen Grexit ohnehin ideal, weil die Europäische Zentralbank (EZB) durch die geplanten Käufe von Staatsanleihen einen solchen Prozess abfedern würde.
Aus den Kursreaktionen des EUR/CHF lässt sich ablesen, dass bei einem Verbleib Griechenlands im Euroraum die Chance für einen Anstieg auf 1,10 Franken größer sind. Bei einem Grexit könnte der Euro erst einmal unter 1,00 CHF sinken, um danach festzustellen, dass die Eurozone ohne Griechenland besser dran ist. Ein Anstieg auf EUR/CHF 1,10 würde sich um einige Wochen oder Monate verzögern.
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Eurokurs macht sich auf den Weg auf 1,10 Franken
12.02.15
12:51