Franken-Kreditnehmer können mit höheren Zinseinnahmen rechnen als bisher gedacht. Hintergrund ist die Schweizerische Nationalbank (SNB). Sie wird aller Voraussicht nach die Zinsen noch tiefer ins negative Terrain verschieben. Damit werden die den Franken-Krediten zu Grunde liegenden Referenzzinssätze negativer. Österreichs Banken stehen bei ihren Franken-Kreditnehmern in der Kreide.
Die Gerüchteküche brodelt bereits. Die SNB dürfte sich gezwungen sehen die Geldpolitik über die Negativzins-Schiene weiter zu lockern. Hintergrund ist die Entwicklung der Devisenreserven. Analysten zufolge hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Januar 2015 zwischen 55 und 60 Milliarden Franken über ihre Notenpresse "hergestellt" und gegen Euros eingewechselt.
Heute gab die SNB bekannt, dass ihre Devisenreserven von 495,1 Milliarden Franken im Dezember 2014 auf 498,4 Milliarden Franken im Januar 2015 gestiegen sind. Die Zahlen sind aufgrund der plötzlichen Aufhebung des Mindestkurses ein wenig irreführend. Die SNB hat nicht, wie es auf den ersten Blick erscheint, 3,3 Milliarden Franken in die Märkte gepumpt, sondern aufgrund von massiven Wertberichtigungen bei ihren Euro-Beständen ein Vielfaches.
Das Tempo der Deviseninterventionen dürfte bei der Schweizerischen Nationalbank für Unbehagen sorgen, sagen die Experten der französischen Großbank BNP Paribas. Man rechne deswegen mit einem weiteren Senkung des Einlagenzinses um 0,50 Prozent auf auf -1,25 Prozent.
Österreichische Banken haben die Zinsen in den Kreditverträgen neben dem 3-Monats-Libor auch an den 1-Monats-Libor gebunden. Der Schweizer 1-Monats-Libor sank seit Jahresbeginn von -0,038 Prozent auf -0,904 Prozent. Würde die SNB den Einlagenzins weiter senken, käme es wahrscheinlich zu einem Rückgang des 1-Monats-Libors auf -1,25 Prozent bis -1,50 Prozent.
Das sind schlechte Nachrichten für die Geldhäuser. Die meisten Banken haben mit einer solchen Situation nicht gerechnet hatten und deshalb auch keine entsprechenden Klauseln in die Verträge aufgenommen. Der Zinsanspruch eines Franken-Kreditnehmers gegenüber seiner Bank könnte bei einem 150.000 Franken-Kredit auf 1.274 Euro anwachsen.
Zum Thema:
Beispielrechnung zum Zinsanspruch
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Franken-Kreditnehmern winken bis zu 1.274 € Zinsgutschrift
06.02.15
12:14