Weil die EZB bereits Staatsanleihen für 10 Milliarden Euro in den Büchern hat, bleibt die Lage beim Euro-Franken-Kurs spannend. Das Devisenpaar sinkt auf ein 3-Wochentief bei 1,0618. Die Währungsexperten der Credit Suisse rechnen für die kommenden drei Monate mit einer Bewegung des Wechselkurses zwischen 1,03 und 1,07.
"Wir werden es in einer vorhersagbaren, regulären Weise machen", erläutert EZB-Direktor Benoit Coeure die Käufe von Staatsanleihen. In den ersten drei Tagen ihres Kaufprogramms habe die Europäische Zentralbank (EZB) Anleihen für 9,8 Milliarden Euro erworben. Die Laufzeit der Schuldtitel betrage im Mittel neun Jahre, so Coeure.
Die EZB wird pro Handelstag etwa drei Milliarden Euro in die Märkte pumpen. Wie die über die Notenpresse neu geschaffenen Euros das Angebot und den Wert der Gemeinschaftswährung verringern, wird vor allem beim Euro-Dollar-Kurs sichtbar, der auf ein 12-Jahrestief bei 1,0495 einbricht.
Die Bremsspuren der "regulären, vorhersehbaren" Staatsanleihen-Käufe im Euro-Franken-Kurs sind bisher weniger stark ausgeprägt. Sie sind aber vorhanden, wie der sukzessive Rückgang des Euros, der Ende Februar 2015 noch bis zu 1,0812 Franken kostete und aktuell hauchdünn über 1,06 notiert, zeigt.
"Obgleich der Wechselkurs immer noch weit unter seinem Fair Value notiert, schätzen wir EUR/CHF weiter neutral ein. Außerdem ist auf kurze Sicht eine Aufwertung des Schweizer Frankens nicht auszuschließen, weil die Absicherungskosten niedrig sind und die politischen Risiken in Europa anhalten", schreibt die Credit Suisse in einem aktuellen Währungskommentar.
Neben den EZB-Käufen und der charttechnischen Konstellation hätte der Euro demnach einen weiteren Grund gegenüber dem Franken zu sinken. Viele Schweizer Unternehmen könnten ihre im Euroraum erzielten Exporterlöse zügig in die Schweiz zurückbringen, was auf dem EUR/CHF-Kurs lasten würde.
Home »
CHF Prognose
» Credit Suisse sieht Euro bis auf 1,03 Franken abtauchen
Credit Suisse sieht Euro bis auf 1,03 Franken abtauchen
12.03.15
12:38