Einen Schritt vor, zwei zurück: Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Euroraum bleibt düster. Die Arbeitslosenrate sank im Februar 2015 um 0,1 Prozent auf 11,3 Prozent, wie das europäische Statistikamt Eurostat heute mitteilte. Eigentlich handelt es sich jedoch um einen Anstieg, weil Eurostat für Januar 2015 zunächst eine Quote von 11,2 Prozent gemeldet hatte. Diesen Wert korrigierten die Statistikern wegen Messfehlern nun auf 11,4 Prozent nach oben.
Arbeitslosigkeit im Euroraum |
Am niedrigsten sind die Arbeitslosenraten in Deutschland (4,8 Prozent) und Österreich (5,3 Prozent). Am höchsten sind die Quoten in Griechenland (26,0 Prozent) und Spanien (23,2 Prozent). Als viel zu hoch stufen Volkswirte die Arbeitslosigkeit in Frankreich (10,6 Prozent) und Italien (12,7 Prozent) ein.
Die hohe Arbeitslosigkeit dämpft die Teuerung. Die jährliche Inflationsrate im Euroraum lag im Februar 2015 bei -0,1 Prozent, meldet Eurostat. Bei der EZB fühlt man sich angesichts rückläufiger Verbraucherpreise bestätigt. Bisher hat die Notenbank für 41 Milliarden Euro Staatsanleihen gekauft. Insgesamt will sie 1.140 Milliarden Euro ausgeben.
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Die von den Staatsanleihen-Käufen ausgehende Schaffung eines Überangebots von Euros auf dem Devisenmarkt dürfte den Euro-Franken-Kurs nicht belasten, meint die Bayerische Landesbank. Sie rechnet damit, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihrerseits die Geldpolitik weiter lockern wird, in dem sie die Einlagenzins senkt.
Die Landesbank erwartet einen Euro-Anstieg bis zur Jahresmitte auf 1,09 Franken. Im Herbst sieht man den Eurokurs bei 1,10 Franken notieren, weil bis dahin die Sorgen um einen Austritt Griechenlands aus dem Euro-Raum (Grexit) wieder in den Hintergrund rücken würden.
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