Der Eurokurs notiert aktuell bei 1,0650 Franken. Da ist Aufwärtsspielraum vorhanden, sagen die Devisenexperten der Deka Bank. Denn ein zu starker Franken schade den Schweizer Exporten und verstärke die Deflation. Bei der Commerzbank rechnet man wegen einer ausbleibenden Zinssenkung mit einem fallenden EUR/CHF-Wechselkurs.
Weil ein zu starker Schweizer Franken der Schweizer Volkswirtschaft schade "sollte der Druck auf den Schweizer Franken im Prognosezeitraum nachlassen, wenngleich er weiterhin überbewertet bleiben dürfte", schreibt die Deka Bank. Das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen sieht den Eurokurs in den kommenden drei Monaten auf 1,07 Franken ansteigen.
"Wir halten es allerdings für unwahrscheinlich, dass die SNB die Zinsen in der kommenden Woche senken wird, und rechnen deshalb mit einer deutlichen Aufwertung des Franken", meint die Commerzbank. Gemäß ihrer Prognose wird der Eurokurs bis Juni 2015 auf 1,00 Franken einbrechen. Sollte sich die Vorhersage bewahrheiten, käme es zu einem Kursverlust für die Gemeinschaftswährung von sechs Prozent.
Auf Sicht von zwölf Monaten klaffen die Schweizer Franken Prognosen beider Banken noch weiter auseinander. Die Deka Bank kalkuliert mit einem Anstieg des EUR/CHF-Wechselkurses auf 1,08, den sie an die Bedingung einer "wirtschaftlichen Stabilisierung" in Euroland knüpft. Die Commerzbank sagt hingegen einen Absturz des Eurokurses auf 0,98 Franken voraus. Man rate CHF-Käufern sich gegen das Risiko einer Aufwertung des Franken abzusichern.
Vergleicht man von beiden Geldhäusern bisher abgegebene Schweizer Franken Prognosen, so hat die Commerzbank die Nase vor. Sie sagte im letzten Jahr korrekt voraus, dass der Eurokurs am Jahresende 2014 bei 1,22 Franken notieren würde. Die Vorhersage der Deka Bank bei 1,24 stellte sich als zu optimistisch heraus.
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Wohin segelt der Euro? Ein Pro und Contra
13.03.15
12:23