278,7 Milliarden Euro fordert Griechenland von Deutschland. Etwa 80 Milliarden Euro der Kriegsreparationen davon hat Athen durch die deutschen Hilfsgelder der letzten Jahren bereits eingetrieben. Ziehen die Griechen für die verbleibenden 200 Milliarden Euro eine Schulden-Umwidmung aus dem Ärmel?
Die von der griechischen Regierung eiligst zusammen gebastelte deutsche Reparationsschuld ist etwa halb so hoch wie die Devisenreserven der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Ihr Wert lag Ende März 2015 bei 522,3 Milliarden Franken. Das waren 13 Milliarden Franken mehr als im Vormonat, wie die Notenbank heute mitteilte
Weil Alexis Tsipras mit seinem Griechenland mittlerweile der einzige im Euroraum ist, der kein Wachstum vorzuweisen hat, muss er neue Wege gehen. Seine Strategie könnte sich dabei an der des früheren venezolanischen Staatschefs Hugo Chávez, den Tsipras neben dem Revoluzzer Che Guevara, sehr bewundern soll, orientieren.
5 Jahre Griechenland-Krise - und 10 obendrauf
Immer wenn es in Venezuela schlecht lief, machte Chávez die damalige Bush-Regierung dafür verantwortlich. Der Sündenbock für Alexis Tsipras ist die deutsche Bundesregierung. Zusammen mit seinem Rechtsaußen Koalitionspartner Panos Kammenos könnte er die Forderungen anderer Euroländer an Deutschland umwidmen.
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Weil Berlin nach griechischer Sicht der Dinge Athen noch 200 Milliarden Euro schuldet, wird man künftig die anderen Gläubiger Griechenlands an Deutschland verweisen. Die Schulden-Aufrechnung könnte funktionieren, sollten in Spanien und Italien bei den nächsten Wahlen ähnliche Protestbündnisse wie in Griechenland an die Macht kommen.
Fortan würde beispielsweise das spanische Podemos-Bündnis an Deutschland herantreten und auf Rückzahlung der knapp 30 Milliarden Euro, die Spanien Griechenland lieh, pochen.
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Athens teuflischer Plan: So soll die Eurozone gespalten werden
07.04.15
13:31