Ist das erste Wochenplus seit Februar die Wende?
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Ist das erste Wochenplus seit Februar die Wende?

Der Euro erholt sich gegenüber dem Schweizer Franken. Nach einem schwachen Wochenauftakt mit Wechselkursen auf den tiefsten Ständen seit drei Monaten bei 1,0232 kommt es zu einem deutlichen Anstieg. Bis zum Handelsschluss am Freitag geht es auf 1,0375 Franken nach oben. Die Wende läutet ein Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ein.

Zwischenzeitlich klettert der Eurokurs bis auf 1,0428 Franken, nachdem SNB-Präsident Thomas Jordan den Negativzins auf die Pensionskassen der Schweiz ausweitet. Jordan will, dass seine Landsleute im Ausland investieren, was den Schweizer Franken wieder abschwächen würde.


Ein Teil des bestehenden Auslandvermögens werde zurück in die Schweiz gebracht. Dies habe die private Nachfrage nach Franken massiv erhöht, erläuterte Jordan am Freitag auf der SNB-Generalversammlung. Er schlussfolgert daraus:

"Für den Aufwertungsdruck auf den Franken können also nicht ausschließlich ausländische Investoren verantwortlich gemacht werden. Frankenanlagen müssen deshalb für alle Investoren weniger attraktiv gemacht werden."

Jordan lässt es sich nicht nehmen, noch einmal auf die von seiner Notenbank wahrgenommene Überbewertung des Frankens hinzuweisen:

"Bei Bedarf ist die Notenbank auch in Zukunft am Devisenmarkt aktiv. Insgesamt sei der Franken deutlich überbewertet. Diese Überbewertung sollte sich über die Zeit korrigieren."

Solche Formulierungen gab es zu Hauf, als der Euro-Mindestkurs bei 1,20 Franken noch gültig war.

Weiterlesen: Franken-Kreditnehmer müssen vor SNB auf der Hut sein

Neben den Aktionen und Kommentaren der Schweizerische Nationalbank (SNB) führen Devisenmarktbeobachter den ersten Wochenanstieg des Euro-Franken-Kurses seit Februar 2015 auf die Entwicklung des Euro-Dollar-Kurses zurück.

Nach schwachen Konjunkturdaten aus den USA - vor allem aus dem produzierenden Gewerbe - klettert der Euro mit 1,0901 Dollar auf den höchsten Stand seit drei Wochen. Damit bewahrheitet sich eine Analyse von Morgan Stanley, wonach der Euro-Dollar-Kurs den Ton angibt.