Der Euro nimmt dem Schweizer Franken seine Gewinne wieder weg - und so nähert sich der Wechselkurs EUR/CHF 1,05. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) in Gestalt ihres Präsidenten Thomas Jordan schwört die Devisenmärkte auf weitere Interventionen ein. Aktuell steht der Euro-Franken-Kurs bei 1,0450. Damit hat 1 Franken einen Wert von 0,9569 Euro.
Zu einer Beschleunigung der Bergfahrt des zuvor auf 1,0305 Franken gefallenen Euros kommt es, nachdem die SNB frische Euro-Stützungskäufe in Aussicht stellt. "Falls sich die Notwendigkeit für eine Intervention an den Devisenmärkten ergibt, um die monetären Bedingungen zu beeinflussen, werden wir das tun", sagte Jordan am Freitagnachmittag auf einer Veranstaltung der Universität St. Gallen.
Die Aussagen treffen den Schweizer Franken ins Mark, weil eine genaue Untersuchung der Devisenstatistik zuvor ergab, dass die SNB im April trotz leicht sinkender Devisenbestände den Euro für etwa sieben Milliarden Franken gestützt haben dürfte.
"Sie [die SNB] tut dies praktisch jeden Tag: Sie interveniert schon am Morgen von der Filiale in Singapur aus, um die Spitzen zu brechen. Diese Woche kam das jeden Tag vor, und die SNB war auch von Zürich aus aktiv", sagte der Schweizer Börsenexperte Alfred Herbert im Gespräch mit cash.ch bereits vor der Devisenstatistik.
Aus charttechnischer Sicht beginnt es zu knistern, sollte dem Euro-Franken-Kurs ein Sprung über die Marke von 1,05 gelingen. Damit wäre der Abwärtstrend, der vor drei Monaten bei 1,0812 begann, gebrochen. Technische Analysten könnten ihre EUR/CHF-Prognosen für die Jahresmitte 2015 auf 1,07-1,08 anheben.
Der Eurokurs würde das von Notenbankchef Thomas Jordan angefachte Strohfeuer bei einem Unterschreiten von 1,0305 Franken austreten. Anschließend müsste noch eine Unterstützung bei 1,0230 aus dem Weg geräumt werden, und es wäre Platz für einen Rückgang auf EUR/CHF 1,00.
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Hat der Euro-Anstieg auf 1,0450 CHF Aussicht auf Erfolg?
10.05.15
12:08