Vor einer Überhitzung der Wirtschaft im Euroraum wegen der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) muss man sich keine Sorgen machen. Die Konjunkturerwartungen sinken sogar. Der Euro wertet sowohl gegenüber dem Schweizer Franken als auch gegenüber dem US-Dollar ab. Für 1 Euro werden aktuell 1,0440 Franken nach 1,0575 Franken in der Vorwoche. Der Euro-Dollar-Kurs fällt von 1,1380 auf 1,1130.
Der vom Forschungsinstitut Sentix erhobene Konjunkturindex für den Währungsraum sank im Juni auf 17,1 Punkte nach 19,6 Punkten im Vormonat. Es war bereits der zweite Rückgang in Folge. "Angesichts der nach wie vor ungelösten Zukunft Griechenlands, der wieder stärkeren Gemeinschaftswährung sowie zuletzt kräftig gestiegener langfristiger Zinsen ist die Eintrübung des Konjunkturbarometers kaum verwunderlich", kommentiert Sentix-Analyst Sebastian Wanke.
"Vorerst ist ohnehin die Diskussion um Griechenland der Haupttreiber in EUR-CHF", schreibt die Commerzbank. Griechen-Premier Alexis Tsipras brüskierte derweil die Geldgeber. Daraufhin hat ihm sein vielleicht engster Verbündeter, EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker, ein Telefongespräch verweigert. Es gebe eine Frist für Griechenland Reformen zu liefern. Er könne kein Kaninchen aus dem Hut zaubern, um einen Grexit zu verhindern, sagte Juncker auf dem G7-Treffen in Elmau.
Gemäß den Wechselkursprognosen der Commerzbank wird der Eurokurs in den kommenden drei Wochen auf 1,00 Franken sinken. Die Talfahrt soll sich bis Jahresende 2015 auf 0,98 fortsetzen. Es gibt auch Banken, die optimistisch sind, und den Euro auf bis zu 1,13 Franken steigen sehen. Die Vorhersagen für den Euro-Dollar-Kurs der Commerzbank liegen bei 1,10 (Ende Juni) und 1,04 (Ende Dezember).
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Wird der Euro von nun an verschmäht?
08.06.15
12:39