Spekulationen über Kapitalverkehrskontrollen schießen ins Kraut. Der Euro lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Er kann sogar steigen. Für 1 Euro werden Wechselkurse von 1,0508 Franken bezahlt - nach 1,0440 am Vortag. Mario Draghi bekommt für seine Whatever-it-Takes-Geldpolitik höchstrichterlich grünes Licht. Wäre der Euro-Franken-Kurs ohne die griechische Seifenoper bereits bei 1,10?
Ein Notfallplan der Eurozone sehe vor, dass ab dem kommenden Wochenende Kontrollen des griechischen Zahlungsverkehrs vorgenommen würden, meldet die "Süddeutsche Zeitung". Dazu müssten die Banken in Griechenland einige Tage geschlossen werden. Offenbar rechnet man in Brüssel nicht mit einer Einigung auf dem Treffen der Euro-Finanzminister am kommenden Donnerstag.
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"Das Programm überschreitet nicht die währungspolitischen Befugnisse der EZB und verstößt nicht gegen das Verbot der monetären Finanzierung von Mitgliedstaaten", stellt der Europäische Gerichtshof (EuGH) fest. Damit ist klar: Die Europäische Zentralbank (EZB) darf nicht nur zur Bekämpfung von Deflationsgefahren sondern auch zur Rettung des Euros Staatsanleihen kaufen.
Etwas unter Verkaufsdruck gerät der Euro-Franken-Kurs nach der Veröffentlichung von schlechter als erwarteten Konjunkturerwartungen für Deutschland und den Euroraum. Griechenland und eine flaue Weltwirtschaft bremsten, sagt Clemens Fuest, Chef des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Würde die griechischen Schulden-Seifenoper nicht seit mehr als fünf Jahren den Euroraum überziehen, wäre 1 Euro wahrscheinlich schon locker 1,10 Franken wert, sagen die Befürworter eines Grexit. Insofern wäre der Versuch, Griechenland mittels Kapitalverkehrskontrollen vom wirtschaftlich gesunden Rest abzugrenzen, ein positiver Aspekt für den Euro.
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Euro schlängelt sich durch Whatever-it-Takes und Seifenoper
16.06.15
11:21