Die Griechen lassen sich von den Geldgebern nicht einschüchtern. Trotz vielen Warnungen aus Berlin und Brüssel folgen sie ihrem Ministerpräsident Alexis Tsipras. Gibt es nun einen Reformrabatt für Athen? Deutschlands Finanzminister Wolfgang Schäuble bringt einen vorübergehenden Euro-Austritt ins Gespräch.
Außerhalb Griechenlands rennen sie wie zwei Elefanten durch die Porzellanläden: Alexis Tsipras und sein Finanzminister Yanis Varoufakis. Das Vorgehen der Geldgeber sei wie Terrorismus, sagt Varoufakis der spanischen Zeitung "El Mundo". Tsipras geißelte zuvor den Internationalen Währungsfonds (IWF) als kriminelle Institution.
Mit solchen Aussagen treffen sie den Nerv der jungen Bevölkerung in Griechenland. Im europäischen Ausland geht allerdings jede Menge Vertrauen verloren. Wolfgang Schäuble, der sich im Jahr 2011 noch für einen Schuldenschnitt stark machte - den Griechenland dann auch bekam - scheint es mittlerweile aufgegeben zu haben. Denn Hilfsgelder fast ohne Gegenleistung, wie es Tsipras fordert, dürfte es trotz dem Referendum nicht geben.
Er halte auch einen vorübergehenden Ausstieg der Griechen aus dem Euro für eine mögliche Lösung, sagt Schäuble der "Bild"-Zeitung. Gleichzeitig betont der Finanzminister von Angela Merkel, dass Griechenland in die Eurozone gehöre: "Ob mit Euro oder vorübergehend ohne: Diese Frage können nur die Griechen beantworten."
Das hieße: Griechenland führt eine Parallelwährung, den Geuro ein. Im Gegenzug könnten die Geldgeber sagen, wir vergessen die Hälfte der Schulden. Die andere Hälfte müsste bei einem Wiedereintritt Griechenlands in die Eurozone zurückbezahlt werden.
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Griechen sagen NEIN: Kommt jetzt der GEURO?
05.07.15
22:13