Der Euro nähert sich mit Siebenmeilenstiefeln der Marke bei 1,10 Franken. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht es wieder aufwärts. Das Geschäftsklima überrascht positiv. Die ausgelassene Stimmung der Manager ist ein weiteres Indiz dafür, dass das Wachstum in der Eurozone stärker anzieht, als viele denken. Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,0670 Franken. Der Schweizer Franken kostet 0,9372 Euro.
Mit einem so kräftigen Anstieg haben die Analysten nicht gerechnet: Der Business Climate Indicator (BCI) für den Euroraum klettert im Juli auf 0,39 Punkte von 0,14 Punkten im Vormonat, wie die EU-Kommission mitteilt. Der Index erhöht sich fünfmal so stark wie von Volkswirten erwartet. Die befürchteten negativen Einwirkungen von der Griechenland-Krise bleiben aus. Die Wachstumsampeln stehen auf grün. Wenn es so weiter geht, könnte die Wirtschaft in den Eurozone im laufenden Jahr knapp zwei Prozent wachsen, anstatt der bisher prognostizierten 1,5 Prozent.
Seichter Aufwärtstrend
Devisenexperten konzentrieren sich auf die Charttechnik. Sie dürfte in den kommenden Wochen die zuverlässigste Prognosemethode sein, wenn es darum geht, die Kursentwicklung des Euros gegenüber dem Schweizer Franken vorauszusagen. Charttechniker sind seit der Aufhebung der Euro-Stützgrenze bei 1,20 Franken gefragt. Während der Mindestkurs-Phase wurde ihre Arbeit und die Zuverlässigkeit ihrer Prognosen aufgrund der manipulativen Wechselkurseingriffe seitens der Schweizerische Nationalbank (SNB) extrem erschwert.
Der Euro-Franken-Kurs befindet sich aktuell in einem seichten Aufwärtstrend, nachdem das Devisenpaar einen hartnäckigen Widerstand bei 1,0570, an dem es mehrere Male zurückgeprallt war, übersprang. Dadurch wird aus dem Widerstand eine Unterstützung. Sollte der Euro sinken, stehen die Chancen gut, dass er bei 1,0570 Franken wieder in den Anstiegsmodus wechselt.
Im Fokus steht momentan ein Widerstand bei 1,0812. Knackt der Euro auch diesen Widerstand, würde sich die Stoßkraft des seichten Aufwärtstrends erhöhen. Der Weg wäre frei für einen Anstieg auf 1,10. Gefährlich wird es für den Euro, sollte er entgegen aktueller Anzeichen die Unterstützung bei 1,0570 reißen. Aus dem seichten Aufwärtstrend würde eine pendelnde Seitwärtsbewegung, die den Euro auf 1,03 Franken zurückwerfen könnte.
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Zur aktuellen Lage des EUR/CHF: Anstieg auf 1,10 möglich
30.07.15
13:00