Das Griechenland wieder flüssig ist, interessiert den Euro herzlich wenig. Der Eurokurs notiert aktuell bei 1,0724 Franken nach 1,0960 Franken vor einer Woche. Es bereits der sechste Handelstag in Folge mit Kursverlusten. Trostlose Schweizer Exporte könnten nun die Wende einleiten. Ein Anstieg des Euros auf 1,10 Franken ist nicht vom Tisch.
Griechenland hat die ersten 13 Milliarden Euro aus dem neuen Hilfsprogramm erhalten und mit dem Geld seine Schulden bei der Europäischen Zentralbank (EZB) abgestottert. 3,4 Milliarden Euro hat die Athener Regierung pünktlich nach Frankfurt überwiesen. Die Rückzahlung an die EZB gilt als Meilenstein für einen Abbau der Grexit-Gefahr.
Der Euro-Franken-Kurs honoriert es nicht, dass sich die griechische Regierung an ihre Verpflichtungen hält. Weil Alexis Tsipras in den eigenen Reihen inzwischen zu viele Widersacher hat, dürfte er schon bald neu wählen lassen und damit die Unsicherheit wieder erhöhen. Das dritte Hilfspaket kostete dem Griechen-Premier seine Regierungsmehrheit.
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Einen Grund für ein Ende der Talfahrt des Euro-Franken-Kurses liefert die schwache Entwicklung der Schweizer Exporte. Die Warenausfuhren sanken im Juli um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) mit. Die Aufhebung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken bremst damit weiterhin das Wachstum in der Schweiz.
Entscheidend für den Euro aus charttechnischer Sicht ist eine Unterstützung bei 1,0570 Franken sowie ein Widerstand bei 1,0810 Franken. Momentan pendelt der Eurokurs zwischen diesen beiden Linien hin und her. Sollte er das Niveau bei 1,0570 reißen, wäre Platz für einen Rückgang auf 1,03. Bei einem Sprung über 1,0960 dürfte es auch über 1,10 gehen.
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Angeknackster Euro hat schwache Exporte im Visier
20.08.15
11:15