Der Schweizer Franken meldet Korrekturbedarf an, und so steht der Eurokurs kurz davor auf 1,0770 Franken zu sinken. Aktuell notiert der Eurokurs bei 1,0810 Franken nach 1,0960 Franken in der vergangenen Woche. Konjunkturdaten täuschen vor, dass es noch einmal Richtung 1,10 nach oben gehen könnte, bevor es zu dem unvermeidlichen Rückgang kommt.
Die deutsche Wirtschaft werde nach Einschätzung der Bundesbank auch im zweiten Halbjahr kräftig wachsen. Impulse seien vom privaten Konsum zu erwarten. Darüber hinaus führe die hohe Auslastung der Unternehmen zu einer verstärkten Investititonstätigkeit, schreibt die Notenbank in ihrem jüngsten Monatsbericht.
Geringe Investitionen der Privatwirtschaft zusammen mit der durch die Schuldenbremse gelähmten Investitionstätigkeit der öffentlichen Hand waren bisher die Schwachstellen der Konjunktur in Deutschland. Sollte sich dies nun ändern, könnte der wirtschaftliche Aufschwung in Europas größter Volkswirtschaft das Wachstum im Rest des Euroraums stärker anheizen als gedacht.
Im Schweizer Einzelhandel sieht es nach wie vor düster aus. Die Umsätze der Einzelhändler lagen im Juni 2015 um 0,9 Prozent niedriger als im Juni 2014, teilt das Bundesamt für Statistik mit. Die Händler leiden nach wie vor unter der Aufhebung der Euro-Stützgrenze bei 1,20 Franken. Viele können mit den Preisen im nahen Ausland einfach nicht mithalten.
Charttechniker sind der Meinung, dass das robuste Wachstum Deutschlands von knapp zwei Prozent bereits im Euro-Franken-Kurs eingepreist sei. Dies ändere an dem Korrekturbedarf des Währungspaares demzufolge nichts. Der Euro kletterte in den letzten vier Wochen von 1,0395 Franken auf 1,0960 Franken (+5,42 Prozent). Nun dürfte der Euro etwa ein Drittel seiner Gewinne wieder abgeben und auf 1,0770 Franken fallen.
Wenn es für die Gemeinschaftswährung schlecht läuft, könnte sich der Korrekturbedarf auf zwei Drittel vergrößern. Dies würde mit einem Rückgang des Euros auf 1,0580 Franken einhergehen. Bei 1,0570 befindet sich ein recht festes Unterstützungsniveau.
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Euro tanzt nicht länger nach deutscher Pfeife
18.08.15
10:59