Ein Anstieg des Euro-Franken-Kurses über 1,10 Franken rückt in die Ferne. Der Euro gibt sich mit seinem bei 1,0960 Franken erreichten 7-Monatshoch erst einmal zufrieden. Die nun aufkeimenden Abwärtsrisiken können aber nicht darüber hinweg täuschen, dass der Euro auf lange Sicht sein Potential längst nicht ausgeschöpft hat.
Das Wirtschaftswachstum im Euroraum blieb im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Statt einer von Analysten erwarteten Erhöhung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) von 0,4 Prozent lag das Plus lediglich bei 0,3 Prozent. Ferner vermeldete das europäische Statistikamt Eurostat eine jährliche Inflationsrate von 0,2 Prozent. Die tiefe Teuerung dürfte dazu beitragen, dass die EZB an ihrer arbeitsplatzkillenden Geldpolitik festhält.
Weil der Euroraum weit von einem selbsttragenden Wirtschaftsaufschwung, der wie in den USA von einem Rückgang der Arbeitslosigkeit gespeist wird, entfernt ist, kommt der Euro-Franken-Kurs unter Verkaufsdruck. Sollte der aktuell bei 1,0830 Franken notierende Euro eine Unterstützung bei 1,0810 Franken reißen, wäre Platz für einen Rückgang auf 1,0570, sagen Chattechniker.
Bald über 1,10
"Der wirtschaftliche Abschwung in der Schweiz hat unterstrichen, dass der Schweizer Franken immer noch deutlich überbewertet ist, wodurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz untergraben wird." Das sind die Worte des Volkswirten und Devisenexperten Lee Hardman von der Londoner Niederlassung der Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ.
Hardman räumt ein, seine Euro-Franken-Prognose für Juni 2015 wegen der Griechenland-Krise zu tief angesetzt zu haben. Gemäß einer aktuellen Umfrage des Finanzdienstes Bloomberg wird der Euro im Jahr 2016 im Mittel bei 1,10 Franken notieren. Für 2017 prognostizieren die befragten Devisenexperten einen Anstieg auf 1,13 Franken.
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So geht es mit dem EUR/CHF-Wechselkurs weiter
16.08.15
12:27