Bei den Konjunkturdaten hat der Euroraum nach wie vor die Nase vor der Schweiz. "Die Schweiz durchläuft eine Delle, während die Eurozone beschleunigt. Das ist der Kontrast, der die aktuelle Wechselkursentwicklung beeinflusst", zitiert die Zeitung "Frankfurter Allgemeine" den Chefvolkswirt Janwillem Acket von der Bank Julius Bär.
Anders sieht es bei der Charttechnik aus. Dort gilt der Grundsatz: Wenn Kurse übermäßig steigen, ist das Rückschlagpotential umso größer. Genau diese Situation liegt vor, nachdem der Euro letzte Woche aus dem Trendkanal ausbrach. Der Eurokurs überwand dabei die als Widerstand fungierende obere Trendkanallinie, wodurch sich die Stoßkraft der Aufwärtsbewegung noch einmal erhöhte.
Nun hat es den Anschein, dass sich die Kursentwicklung durch den steilen Anstieg von 1,0650 auf 1,0960 übernommen hat. Der Euro ist außerhalb des Trendkanals gewissermaßen auf verlorenem Posten. Es gibt drei Möglichkeiten:
- Der Eurokurs bekommt einen neuen Schub und klettert mit allen vier Nachkommastellen über 1,1000 Franken (Wahrscheinlichkeit 25 Prozent).
- Der Eurokurs sinkt auf die Trendkanallinie bei 1,07 Franken, reißt sie aber nicht (Wahrscheinlichkeit 50 Prozent).
- Der Eurokurs macht eine komplette Rolle rückwärts und kehrt in die Mitte des Trendkanals bei 1,05 Franken zurück (Wahrscheinlichkeit 25 Prozent).