Binnen weniger Stunden könnte das zerstört werden, was über Wochen aufgebaut wurde. Der Euro geht in Deckung vor denen mit Hochspannung erwarteten Entscheiden der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und der US-Notenbank (Fed). Aktuell werden für 1 Euro Wechselkurse von 1,0940 Franken bezahlt.
Die Währungshüter in der Schweiz haben keinen Grund von ihrer Geldpolitik der ruhigen Hand abzuweichen. Das Gremium um SNB-Chef Thomas Jordan dürfte es bei einem negativen Leitzinssatz von -0,75 Prozent belassen. Auch eine Lockerung der Geldpolitik über die Anhäufung neuer Devisenreserven ist äußerst unwahrscheinlich.
Fakt ist: Der Schweizer Franken hat sich seit dem letzten Treffen der Schweizer Notenbanker im März recht deutlich gegenüber dem Euro abgeschwächt. Bei der SNB dürfte man darauf vertrauen, dass sich diese Entwicklung fortsetzt.
"Die SNB wird hoffen, dass die Amerikaner voranschreiten und die Zinsen erhöhen", zitiert die Handelszeitung den Schweiz-Chefökonom der UBS, Daniel Kalt.
Dahinter steckt auch die währungstaktische Annahme, dass einen Leitzinserhöhung in den Vereinigten Staaten den Dollar-Franken-Kurs steigen lässt. Eine solche Entwicklung sollte dann dem Eurokurs helfen sich bei 1,10 Franken zu stabilisieren.
Gefährlich für den Euro wird es am Super-Donnerstag, wenn sich die Einschätzung von Goldman Sachs bewahrheitet: Die Fed dürfte auf ihrer mit Hochspannung erwarteten Sitzung den Leitzins stabil halten, sagt die Bank. Fed-Chefin Yellen werde lediglich signalisieren, dass man einer Erhöhung des seit sieben Jahren bei 0-0,25% liegenden Leitzinssatzes nahe sei.
Der Eurokurs könnte daraufhin auf eine bei 1,08 Franken liegende Unterstützung absacken. Sollte diese Marke reißen, wäre aus charttechnischer Sicht ein Rückgang auf 1,05-1,06 geboten. Das 8-Monatshoch bei 1,1050 käme außer Reichweite.
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Dem Euro schlottern die Knie am Super-Donnerstag
16.09.15
14:18