Wer in den kommenden Monaten beabsichtigt seinen Franken-Kredit in ein Euro-Darlehen umzuwandeln, der kann eigentlich gleich zur Tat schreiten. Die gerade heraus gekommenen Prognosen von 10 Banken zeigen, dass der Euro bis September 2017 bei 1,09 Franken auf der Stelle treten wird. Warum also warten, denken sich wechselwillige Fremdwährungskreditnehmer denken.
- Zum einen besteht die Möglichkeit, dass der Euro seinen Anstieg fortsetzt. Bei einem Eurokurs von 1,15 Franken wäre eine Konvertierung wesentlich günstiger zu haben als bei einem Eurokurs von 1,09 Franken. Ein Kreditnehmer, der ein Franken-Darlehen im Jahr 2002 im Gegenwert von 150.000 Euro aufnahm, muss bei einem Kurs von 1,09 Franken 199.541 Euro abstatten. Bei einem Kurs von 1,15 Franken sind es mit 189.130 Euro 10.000 Euro weniger.
- Ferner sprechen die Geschäftspraktiken der Banken dafür, mit der Umwandlung eines Franken-Kredites bis Anfang 2017 zu warten. Banken räumen in den ersten Monaten des Jahres günstigere Konditionen bei Krediten ein, sagen Finanzierungsexperten. Hintergrund: Die einzelnen Bankfilialen sind zu Jahresbeginn bemüht ein Polster aufzubauen, um die Kreditvorgaben aus der Zentrale für das Gesamtjahr auch auf jeden Fall zu erreichen.
"Der Ausstieg ist wieder etwas günstiger geworden. Wir glauben, dass diese Situation jetzt von den Kunden genutzt werden sollte", sagte Gerhard Fabisch, Vorstandsdirektor der Steiermärkischen Sparkassen AG, dem ORF.
"Das Risiko, dass der Kurs wieder Richtung 1,0 geht ist höher als die Chance, dass der Kurs auf über 1,10 geht", prognostizierte der Bankdirektor Ende August 2015 als der Eurokurs zwischen 1,07 und 1,850 Franken notierte. Zwei Wochen später erreichte der Euro dann mit 1,1050 Franken den höchsten Stand seit acht Monaten.
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