Beim Euro-Franken-Kurs ist die Luft raus. Es hat nicht den Anschein, als könnte die Devisennotierung alsbald das Anfang September bei 1,1050 markierte 8-Monatshoch knacken, so dass Platz für einen Anstieg auf 1,12 wäre. Nach unten abgesichert ist der Euro durch Unterstützungen, die knapp über 1,07 und knapp über 1,08 Franken liegen. Es hat allerdings auch nicht den Anschein, dass der Euro diese beiden Niveaus reißen könnte, so dass der Weg frei wäre für einen Rückgang auf 1,05.
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Wenn es nach dem dem Schweizer Vermögensverwalter Marc Faber geht, dann dürfte Fed-Chefin Janet Yellen im nächsten Jahr das vierte Wertpapierkaufprogramm (QE4) seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 lancieren. Die Fed könnte ferner nach dem Vorbild der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) mit der Einführung von Negativzinsen die Geldpolitik lockern, sagt der als Untergangsdoktor (Dr. Doom) bekannte Faber im Gespräch mit cash.ch. Faber war einer der wenigen Fachleute, die den Börsencrash 1987 korrekt vorausgesagt hatten.
"Es ist meiner Einschätzung nach sehr wahrscheinlich, dass ein QE4 kommen wird."
Marc Faber, Schweizer Börsenexperte
Derweil springt der frühere US-Präsident Bill Clinton der Fed-Chefin Janet Yellen zur Seite. Sie habe von einer Zinserhöhung abgesehen, um das Wachstum in den USA nicht abzuwürgen. Darüber hinaus wollte sie offenbar vermeiden über eine Zinserhöhung einen schlechten Einfluss auf den Rest der Welt auszuüben, sagt Clinton im CNBC-Interview. Er verwies dabei auf die Probleme in China, geringes Wachstum in Russland und die Flüchtlingskrise in Europa.
Es könnte auch sein, dass Yellen keinen schlechten Einfluss auf Präsident Barack Obamas politische Erbe ausüben will. Der einzige roten Faden den Yellen verfolge, sei der, dass sie im Weißen Haus alle zwei Wochen vorspreche, sagen Kritiker. Obama wolle als der Präsident in die Geschichtsbücher eingehen, der Amerika aus der "Großen Rezession" herausgeführt hat. Eine Zinserhöhung birgt die große Gefahr, dass die US-Wirtschaft kurz vor dem Ende von Obamas Amtszeit in eine Abkühlung geriete. Dies war bereits der Bush-Administration passiert.