Der Euro-Franken-Kurs steht vor einer Trendwende. Angetrieben von einer lockeren Kreditvergabe im Euroraum klettert die Devisennotierung von 1,0780 auf 1,0860. Von der Charttechnik kommt Entwarnung. Weil sich der Euro nicht unter einer zentralen Unterstützung bei 1,08 Franken einnisten kann, verbessert sich automatisch sein Anstiegs-Profil.
Unternehmen kommen bei Banken leichter an Kredite. Die Geldhäuser lockern ihre Kreditvergabepolitik, wie eine Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt. Zwischen Juli und September hätten 4% der befragten Banken eine Lockerung der Bedingungen bei der Kreditvergabe vorgenommen, heißt es in der "Bank Lending Survey".
Die lockere Kreditvergabe bei wachsender Nachfrage ist Wasser auf die Mühlen der Verfechter der Niedrigzinspolitik. EZB-Präsident Mario Draghi hat es offenbar geschafft, dass die Banken einen Teil des vielen Zentralbankgelds an die Wirtschaft weiterleiten. Bisher hätten die Geldhäuser das von der Notenbank bereitgestellte Geld vorrangig dazu eingesetzt ihre Bilanzen zu reparieren, lautet ein gängiger Vorwurf.
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Eine steigende Kreditvergabe gilt als zentraler Baustein für mehr Wirtschaftswachstum. Die EZB-Politik des Übersättigens des Finanzsektors mit Zentralbankgeld wirkt aber nicht überall. Während die Banken die Standards für Firmenkredite senken, wurden die Hürden für Kredite an private Haushalte verschärft. Auch das zeigt die neue EZB-Umfrage.
Nicht nur aus fundamentaler, sondern auch aus charttechnischer Sicht hellt sich das Bild für den Euro auf. Der Eurokurs sank in den letzten Handelstagen mehrmals unter 1,08 Franken. Er schaffte es aber stets sich bis zum Ende des Handelstages zu erholen und Schlusskurse über 1,08 zu markieren. Das Zurückprallen ist ein Indiz für eine Bodenbildung. Der Euro hat nun Platz bis zum nächsten Widerstand bei 1,0960 Franken zu steigen.
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Hebt die Banken-Kreditschwemme EUR/CHF auf 1,10?
21.10.15
06:41