Kann der Euro Wachstum in Kursgewinne ummünzen?
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Kann der Euro Wachstum in Kursgewinne ummünzen?

Der Euro fährt gegenüber dem Schweizer Franken das stärkste Wochenplus seit anderthalb Monaten ein. Am Montag war 1 Euro lediglich 1,0775 Franken wert. Am Freitag waren es dann bis zu 1,0920 Franken. Der wirtschaftliche Aufschwung im Euroraum gewinnt an Breite und Stärke. Das Wachstum in Frankreich und Italien kommt in Gang. Bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit gibt es endlich Fortschritte.

So schnell kann sich das Blatt wenden: Inzwischen muss man sich eher um den Reform-Faupelz Deutschland Sorgen machen, als um Frankreich und Italien. Angela Merkel hat in Sachen Wirtschaftsreformen nicht das Geringste vorzuweisen. Noch nicht einmal ein angedachtes Reförmchen der unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze hat die Kanzlerin in Gesetzestexte gegossen.

In Frankreich kam es im September zu einem überraschenden Rückgang der Arbeitslosenzahl, wie das Arbeitsministerium in Paris am Montag mitteilte. Das Geschäftsklima in Italien ist so gut wie seit acht Jahren nicht mehr. Das Verbrauchervertrauen kletterte auf den höchsten Stand seit 13 Jahren. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands gab hingegen im Oktober um 0,3 Punkte auf 108,2 Zähler nach. Die deutsche Wirtschaft bleibt aber auf Wachstumskurs.

Taubenschlag

Die Verfechter einer noch lockeren Geldpolitik im Führungsgremium der Europäischen Zentralbank (EZB) spielen ihre Mehrheit aus. Die EZB-Tauben drängen an die Öffentlichkeit. Zum einen wollen sie für eine Ausweitung des Ankaufs von Staatsanleihen werben. Zum anderen dürften sie beabsichtigen die öffentliche Wahrnehmung der EZB-Falken abzuschwächen.

Entgegen den Erwartungen ging die Arbeitslosenrate im Euroraum im September auf 10,8% zurück, teilte Eurostat am Freitag mit. Analysten hatten mit einem Anstieg auf 11% gerechnet. Sollte der Beschäftigungsaufbau in den kommenden Monaten anhalten, würde sich das Wachstum im Euroraum verbreitern. Der Euro hätte dann sehr gute Chancen sich dauerhaft über 1,10 Franken zu etablieren.