Der Euro-Franken-Kurs legt in Anbetracht schwacher Konjunkturdaten aus dem Euroraum und starker Konjunkturdaten aus der Schweiz den Rückwärtsgang ein. Der Gegenwert eines Euros verringert sich auf 1,0875 Franken. Dann kommt es, wie so oft in den letzten Wochen, zu einem merkwürdigen Aufbäumen der Gemeinschaftswährung.
Die Industrieproduktion im Euroraum ist auf Schrumpfkurs. Die Unternehmen fertigten im August 0,5% weniger als im Vormonat, teilt Eurostat mit. Der Rückgang ist ein Indiz dafür, dass europäische Unternehmen aufgrund Problemen in China und in großen, aufstrebenden Volkswirtschaften wie Brasilien weltweit weniger Industriegüter absetzen können.
Wegen der unerwartet starken Konjunkturabkühlung in den Schwellenländern rechnet die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer gedämpften Erholung in der Eurozone, wie die Notenbank in ihrem jüngsten Sitzungsprotokoll mitteilt. Weniger Wachstum im Euroraum macht einen Anstieg der Inflation auf 2% utopisch. Die Chancen auf eine Aufstockung der Staatsanleihen-Käufe steigen. Dies bringt den Euro unter Druck.
Gegenwind kommt auch aus der Schweiz. Dort steigen die Konjunkturerwartungen auf den höchsten Stand seit anderthalb Jahren. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung und der Credit Suisse erhobene Index klettert von 9,7 Punkte im September auf 18,3 Zähler im Oktober. Die Verdopplung des Index zeigt, dass die Schweizer Wirtschaft dabei ist mit einem Eurokurs von 1,09 Franken auf einen höheren Wachstumspfad zurückzufinden.
Der Euro beendet derweil bei 1,0875 Franken einen mehrstündigen Rückgang, der bei 1,0950 Franken begann. Dies wäre an sich nichts Ungewöhnliches. Allerdings handelt es sich bereits um den siebten Zurückpraller knapp unter 1,09 in weniger als drei Wochen. Dies bekräftigt die These, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) zwischen 1,0850 und 1,09 als größer Euro-Käufer in Erscheinung tritt.
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Das merkwürdige Euro-Aufbäumen unter 1,09 CHF
14.10.15
20:19